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Wie oft am Tag schaut ihr auf euer Handy? Manche sprechen ja sogar von einer Handysucht, die um sich greift. Aber warum soll es wichtig sein, das Handy auszumachen? Weil Smartphones zu fiesen Belohnungssystemen werden können.

Das Handy ist fast wie eine schnelle und billige Droge. Vor allem eine, die fast alle nutzen. Dann fällt man selbst nicht so auf. Aber warum ist das überhaupt ein Problem?

Das Handy funktioniert wie ein Belohnungssystem. Wir freuen uns, wenn eine neue Nachricht ankommt. Erst einmal ist das nicht schlimm. Nur dann, wenn wir davon abhängig werden. Wenn wir also permanent auf das Smartphone starren, um keine neue Belohnung (also Nachricht) zu verpassen.

"Sobald ich auf meinem Smartphone sehe, dass eine neue Nachricht da ist, dann führt das zu Wohlbefinden und Befriedigung."
Psychologin Vera Hesse über Smartphones als Droge

Wenn ihr euch nicht mehr auf ein Gespräch konzentrieren könnt, dann ist das vielleicht ein erstes Zeichen der Abhängigkeit. Oder wenn ihr Fahrrad fahrt und an jeder Ampel mal schnell auf euer Smartphone schaut.

"Manchmal reicht es schon, sich nicht immer unmittelbar diesen Reizen auszusetzen. Also das Smartphone nicht immer in Reichweite zu haben."
Psychologin Vera Hesse mit Tipps zum Handyverzicht

Trifft das auf euch zu? Dann probiert mal, Pausen einzulegen. Lasst ganz bewusst das Smartphone zu Hause oder zumindest in der Tasche. Durch diese bewussten Pausen bekommt ihr selbst ein Gespür dafür, wie groß das Verlangen ist.

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Pausen vom Tablet sind auch gut. Bei den Tablets kommt hinzu, dass der Bildschirm deutlich größer und damit heller ist als beim Smartphone. Dieses künstliche Licht kann den Tag-Nacht-Rhythmus beeinflussen. Dieser wird vom Hormon Melatonin gesteuert, dessen Bildung durch Licht gehemmt wird. Schaut ihr also andauernd auf euer Tablet, dann laufen nicht nur die Belohnungssysteme, sondern euer Schlaf-wach-Rhythmus kommt auch noch durcheinander.

Shownotes
Handyverzicht
Handy aus und runterkommen
vom 24. Februar 2016
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartner: 
Martin Schütz (DRadio Wissen)