Die Terrororganisation Hamas hat allein am Samstag 2000 Raketen auf Israel abgefeuert. Sie baut die Waffen selbst, wird aber – da sind sich viele Fachleute sicher – unterstützt mit Knowhow und Geld aus dem Iran. Im Raum stehen Zahlungen von bis zu 30 Millionen Dollar im Monat.
"Sie [der Iran] geben uns alles, wonach wir fragen."
Als gesichert gilt: Die Waffen, werden mittlerweile zu großen Teilen im Gazastreifen selbst hergestellt. Der Iran unterstützt die Hamas dabei wahrscheinlich mit Knowhow in Sachen Raketenbau. Außerdem werden wohl Hamas-Mitglieder durch die iranische Revolutionsgarde ausgebildet.
Ideologische und geopolitische Unterstützung
Seit der islamischen Revolution im Iran 1979 begreift sich die Staatsführung als Schutzmacht der Muslime und sieht die israelischen Gebiete als besetztes Land an.
Neben dieser ideologischen Dimension der Unterstützung gibt es aber auch geopolitische Aspekte, die für den Iran bei der Unterstützung der Hamas eine Rolle spielen dürften: Durch die Unterstützung von Hamas im Gazastreifen und Hisbollah im Libanon sichert sich die islamische Republik großen Einfluss in der Region, ohne direkt in bewaffnete Auseinandersetzungen involviert zu sein. Für den Iran ist das wichtig, weil Saudi-Arabien der Hauptkonkurrent um die Vormachtstellung in der Region ist.
Iran bestreitet Unterstützung des Angriffs
Daran, dass der Iran auf der Seite der Hamas steht, besteht kein Zweifel. "Wir küssen die Hand derer, welche den Angriff auf das zionistische Regime geplant haben", sagte Ajatollah Ali Chamenei, das staatliche und geistliche Oberhaupt des Iran. Er sprach von einer "irreparablen" Niederlage von Militär und Geheimdienst Israels. Die Regierung in Teheran sei allerdings nicht an dem Angriff beteiligt gewesen.
Expert*innen bezweifeln das. Gleichzeitig schätzen sie die Lage so ein, dass der Iran nicht unbedingt an einer Eskalation der Gewalt in der Region interessiert ist. Doch zunächst müsse abgewartet werden, wie sich die Hisbollah im Libanon verhalte. Bisher gab es von dort eher nur kleinere Attacken, aus dem Südlibanon.
Info: Unser Bild oben – ein vom Iran offiziell veröffentlichtes Foto – zeigt ein Treffen des obersten iranischen Führers Ajatollah Ali Chamenei (rechts) mit Hamas-Anführer Ismail Haniyeh (Mitte) und dessen Stellvertreter Saleh Arouri (links) in Teheran am 21. Juni 2023.