Wer tatsächlich mal einem Hai begegnet, sollte ein paar Regeln kennen. Zum Beispiel: nicht wegschwimmen. Und beim Hai die Körperstellen kennen, an denen er eine Berührung gar nicht mag.
Zugegeben: Diese Tipps gehören zur Kategorie "Werde ich wohl niemals brauchen". Aber falls doch: Dann sind wir froh, sie mal gehört zu haben und uns im besten Fall in dem Moment daran zu erinnern.
Weltweit gab es im Jahr 2019 laut University of Florida 64 Haiangriffe, wovon zwei tödlich endeten. So steht es im Dokument ″The International Shark Attack File″. Es gab aber auch schon deutlich mehr Tote durch Haie.
"Das Wichtigste ist, dass man aufhört, sich zu bewegen. Beine hängen lassen, sich nur noch mit den Händen in Position halten, aber sich nicht zurückziehen."
2011 starben 13 Menschen nach Haibissen bei 79 gezählten Hai-Vorfällen insgesamt – was immer noch bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, überhaupt mal negative Erfahrungen mit einem Hai zu machen, sehr gering ist.
Aber: Statistik hilft eben nicht immer. An der australischen Ostküste, am Woolf Beach, ist am Wochenende ein Surfer von einem Hai tödlich verletzt worden. Australien ist nach den USA das Land mit den häufigsten Haiangriffen.
Was tun, wenn der Hai kommt?
Haiforscher Erich Ritter hat ein Konzept entwickelt, das davor schützen soll, von einem Hai gebissen zu werden. Zusammengefasst:
- Nicht wegschwimmen. Wir hätten sowieso keine Chance, und der Hai könnte das als Provokation auffassen.
- Jede Bewegung einstellen, nur die Hände nutzen, um sich in Position zu halten. Die Beine möglichst hängen lassen und nicht bewegen, eine vertikale Position einnehmen. Haie reagieren auf Wasserdruck und Wasserbewegungen - deshalb sollte man hektische Bewegungen unbedingt vermeiden.
- Wer mit Surfbrett unterwegs ist: runter vom Brett.
- Falls der Hai doch mal zu nahe kommt: sanft wegstoßen. "Das macht man primär in der Schnauzengegend. Da kommt es wirklich nie zu einem Unfall, weil Haie sich selbst so auch wegstoßen", sagt Erich Ritter.
- Sollte der Hai weiterhin Interesse am Schwimmer/Surfer haben und nicht ablassen, kann es helfen, frontal auf ihn zu zu schwimmen.
- Wenn alles nichts hilft: Kiemen berühren. Wenn sich Haie gegenseitig angreifen, bevorzugen sie die Kiemenregion, das versteht er also als Signal.
Erich Ritter sagt: Haie greifen Menschen nicht gezielt an. Sie sind neugierig, deswegen spricht er selbst auch nicht von Haiangriffen, sondern eher von Haibegegnungen.
"Haie versuchen, die Person kennenzulernen. Aber es ist nie die Absicht eines Hais, die Person zu verletzen. Er braucht einfach seine Zähne, um uns festzuhalten."
Haie werden übrigens entgegen der häufigen Behauptung nicht von Blut oder Urin angelockt. Und Surfer werden auch nicht mit Robben verwechselt.