Die Friseursalons sind zu, die Haare wachsen aber weiter. Das kann die ein oder andere Frisur schon mal aus der Form bringen. Friseurmeister Roman Bartl gibt Tipps, wie wir uns - vorsichtig - helfen können.
Wenn es darum geht, beim eignen Haarschnitt selbst Hand anzulegen, sind die Meinungen unterschiedlich: Manche Friseurinnen raten davon ab und empfehlen, lieber zu warten, bis die Friseurgeschäfte wieder geöffnet sind.
Auch Friseurmeister Roman Bartl hält Haare schneiden ohne das nötige Know-how für eine ziemliche Herausforderung – aber auch für machbar. Allen, die nicht länger auf den Friseurbesuch warten möchten, empfiehlt er, sich für das Projekt "Haare schneiden" vor allem Zeit zu nehmen.
Zeit, Kamm, Schere
Beim Equipment reichen ein Kamm mit grober und feiner Seite und eine Schere aus. Hier rät er zu einer Friseurschere, die es in der Drogerie oder im Netz ab zehn Euro gibt. Alternativ könnt ihr auch eine Nagelschere benutzen, schwere Küchenscheren oder Papierscheren eignen sich weniger.
Für einen stabilen Griff solltet ihr den Ringfinger in das obere Scherenauge und den Daumen in das untere Scherenauge legen. Daneben kommen der kleine Finger, der Mittel- und Zeigefinger. Liegt die Schere gut in der Hand, geht es an den Haarschnitt.
Trockenes Haar stückweise schneiden
Damit ihr sehen könnt, wie das Haar nach dem Schneiden fällt, sollte es trocken sein. Schneidet ihr es nass, ist es wahrscheinlich, dass sich das Haar nach dem Trocknen anders legt als gewollt und es zum Beispiel zu kurz wird, erklärt Roman Bartl. Gerade bei der Länge sei es ratsam, erst weniger vom Haar abzuschneiden und es lieber im Anschluss weiter zu kürzen.
"Lieber zweimal zu lang als einmal zu kurz: Geht vorsichtig vor beim Schneiden!"
Für den Schnitt eine Haarsträhne kämmen und zwischen Zeigefinger und Mittelfinger halten. Die Finger bilden hierbei eine Schneidelinie, so der Friseurmeister, an der ihr entlang schneiden könnt. Wichtig sei, das Haar locker zu halten und nicht zu streng zu ziehen. Er erklärt: Viele Menschen haben einen natürlichen Wirbel am Haaransatz, wodurch das Haar hochspringen kann. Liegt die Haarsträhne locker zwischen den Fingern, vermeidet ihr, dass eure Frisur zu kurz wird.
Pointen für mehr Bewegung
Damit das Haar später schwungvoll fällt, lohnt es sich, die Spitzen mit der Schere auszudünnen, statt sie gerade abzuschneiden. Friseure sprechen dann vom Pointen. Dafür die Strähne, die zwischen euren Fingern ist, hochnehmen und von oben senkrecht ins das Haar schneiden.
Davon, den hinteren Teil eurer Frisur auch alleine zu schneiden, rät Roman Bartl ab. Solltet ihr eine Kurzhaarfrisur haben und die Haare werden im Nacken zu lang, sei es besser, mit der Hilfe einer anderen Person das untere Haar zu trimmen, nicht aber etwas von oben abzuschneiden.
"Hinten würde ich mir schenken. Tragt in der Zeit Rollkragenpullover."