Wie verändert Technologie unsere Gesellschaft? Mal ganz abgesehen von vielen Bequemlichkeiten, die sie mit sich bringen, bereiten uns die neuen technischen Möglichkeiten auch Unbehagen. Zu Recht?
"Man kann sagen, dass wir der Technologie gegenüber eine hysterische Beziehung haben. In unserer Paarbeziehung Mensch-Technik ist etwas nicht richtig, die Beziehung braucht eine Therapie."
Steile These. Müssen wir alle zum Psychologen rennen, um endlich mal ordentlich mit unserem Smartphone umzugehen? Mercedes Bunz ist Kulturwissenschaftlerin und Journalistin und beschäftigt sich seit Jahren mit allem, was digital ist. Sie wundert sich ein bisschen, warum uns die neuen technischen und digitalen Möglichkeiten so ein Unbehagen bereiten.
"Wenn wir Algorithmen kritisieren, dann ist das denen herzlich wurscht."
Dabei ist Mercedes Bunz auch die politische Dimension wichtig: Gerade die Linken, sagt sie, denken Kapitalismus und Technologie immer in eins. Dabei sei es doch gerade umgekehrt: Die Digitalisierung fordere den Kapitalismus heraus!
Im Anschluss sprechen wir mit dem Politikwissenschaftler Christopher Coenen. Er forscht am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie und beschäftigt sich mit den Auswirkungen neuer Technologien auf unsere Gesellschaft.
„Der Gestaltungsoptimismus bei Frau Bunz scheint mir etwas zu groß zu sein.“
„Copy und Paste“ heißt der heutige Hörsaal-Vortrag von Mercedes Bunz, über den wir mit Christopher Coenen sprechen. Gehalten hat sie ihn am 24. Februar 2014 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit".