Ein Hund im Weißen Haus. Bill Clinton hatte einen. George W. Bush hatte einen. Barack Obama hatte einen. Aber Donald Trump will keinen. Er kann es sich einfach nicht vorstellen.
Mit einem Hund im Garten vom Weißen Haus rumlaufen - das fühle sich ein bisschen falsch an, erklärte US-Präsident Donald Trump jüngst. Aber vielleicht hat Trump einfach nur noch nicht den richtigen Hund für sich gefunden? Wir checken das mit Hundetrainerin Sabine Wolff. Die sagt, es kommt neben vielen anderen Sachen auch darauf an, dass Mensch und Hund charakterlich zusammenpassen.
Ein eher ruhigerer Mensch, der gerne auf der Couch entspannt oder Spieleabende mit Freunden macht, der ist wahrscheinlich schnell genervt von einem aktiven Hund, der gerne viel läuft und ständig etwas fordert. Da wäre ein etwas gemütlicheres Exemplar sicher passender.
Ein ganz aktiver und sportlicher Mensch hätte wahrscheinlich umgekehrt so seine Probleme mit einem Hund, der am liebsten gemütlich vor sich hin wackelt. Da braucht es schon einen Hund, der gerne mit dabei ist.
"Aber im Umgang ist dann natürlich entscheidend, dass derjenige nicht die Überaktivität auch noch zusätzlich auf den Hund projiziert."
Außerdem sollten Menschen, die sich überlegen einen Hund anzuschaffen, den Faktor Zeit nicht unterschätzen. Denn viele Hunde lieben ausgiebige Spaziergänge – bei jedem Wetter.
Ähnlichkeiten zwischen Hund und Hundebesitzer
Natürlich reagieren wir auch auf das Aussehen eines Hundes. Das heißt, uns muss ein Hund auch optisch gefallen. Und da sind die Geschmäcker ja glücklicherweise verschieden. Ähnlich wie die Charaktere der Hunde und Hundebesitzer.
"Keiner kauft einen Hund, den er hässlich findet."
Zu Donald Trump würde – erst mal rein optisch betrachtet – ein blonder Labrador passen, schlägt Anna aus dem Deutschlandfunk Nova Team vor. Aber auch charakterlich vielleicht eine passende Wahl. Denn Sabine Wolff beschreibt den Labrador als freundlichen und friedlichen Hund, der eine Menge aushält: "Der kann vielleicht auch so einen Donald Trump gut aushalten", witzelt sie.
Aber auch ein Labrador braucht natürlich viel Bewegung und steht auf freundliche Ansprache. Außerdem liebt diese Hunderasse Spielkontakt und braucht Aufgaben, um ausgeglichen zu sein. Ob das in den Punkten eine glückliche Kombination wäre, stellt Sabine Wolff zumindest mal infrage.
Besser ein Aquarium
Moderator Till Haase hat sich auch noch ein paar Gedanken dazu gemacht, welchen Anforderungen ein Hund entsprechen müsste, der an der Seite des US-Präsidenten leben würde:
- braucht wenig Aufmerksamkeit
- muss sich schnell an ein neues Umfeld gewöhnen, weil Donald Trump so viele Berater feuert
- muss warmes, feuchtes Klima mögen, weil der US-Präsident häufig in Florida ist
"Prinzipiell würde ich da zu einem Aquarium tendieren. Fische würden alle diese Anforderungen erfüllen."
Die spontane Antwort der Hunde-Expertin: Vielleicht doch besser ein Aquarium mit Fischen als einen Hund. Aber grundsätzlich sei das mit den Hunden gar nicht so kompliziert. Dem Hund ist das Weiße Haus nämlich ziemlich egal. Ein Hund braucht jemanden, der Zeit hat und der Lust auf ihn hat und der ihn richtig gerne hat. Wenn die Passion fehlt, dann nutzt auch der beste Hund nichts.
Und in dem Fall ist die Entscheidung von Donald Trump, sich eben keinen Hund zuzulegen, völlig richtig.
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