Heute ist der neue Guide Michelin rausgekommen - einen Stern hat unter anderem das Maibeck in Köln. Jan Maier kocht dort. Im Interview verrät er uns, wie er zu Hause kocht. Und er gibt uns Hobbyköchen Tipps, wie wir unser Essen auf Sterneniveau bringen.
Überraschung: Wer seine eigenen Gerichte auf Sterneniveau pimpen will, braucht keine speziellen Gewürze, sondern gute Zutaten. Jan Maier rät statt im Supermarkt auf dem Markt einzukaufen. Und er empfiehlt Hofläden außerhalb der Städte. "Da gibt es dann auch mal Eier, die mal wieder so richtig gut schmecken zum Frühstück", sagt er. Bioprodukte würde er nicht per se empfehlen, sagt Jan Maier. Denn nur weil irgendwo Bio drauf steht, muss nicht unbedingt bessere Qualität dahinter stehen.
"Dieses Bioding würde ich komplett rauslassen. Es ist ein eigenes Thema für ein Interview, ob Bio etwas mit Qualität zu tun hat."
Die klassische Haute Cuisine - also gehobene Küche mit komplizierten Zubereitungstechniken - ist nicht so sehr Jan Maiers Ding. Im Maibeck kocht er klassische Bistroküche. Auch bei ihm zuhause geht es in der Küche handfest zu. "Gestern Mittag habe ich strammen Max gemacht. Da gucke ich schon, dass es leckeres Graubrot ist darunter und nicht unbedingt Eier aus der Legebatterie".
Essen sieht so gut aus, wie es schmeckt
Von einer Sache hält Jan Maier gar nichts: Großartige Gerichte noch einmal dadurch pimpen, dass sie besonders aufwendig angerichtet werden oder winzige Portionen auf riesigen Tellern servieren. "Wenn ich ein perfekt gegartes Stück Fleisch aufschneide, dann brauche ich keinen optischen Effekt. Da kommt ein bisschen grobes Salz drauf und dann empfinde ich das als schön", sagt Jan Maier.
"Unsere Philosophie im Restaurant ist: Optik hinten anstellen und lieber das Bauhaus-Prinzip anwenden: Sachen, die richtig gut schmecken, sehen auch richtig gut aus."
Einfache Dinge sehr gut machen
Fürs Gelingen dieses Prinzips empfiehlt Jan Maier frische Zutaten: knackiger Salat, taufrische Kräuter, gutes Fleisch. Dann braucht es auch kein Gedöns drum herum. Serin eigenes Restaurant sieht er auch nicht als Teil der Gourmetszene. Im Maibeck geht es Jan Maier und seinem Kompagnon viel mehr um das Gegenteil: Von vorne bis hinten alles verwenden. Das gilt für Fleisch und Gemüse und darum kommen im Maibeck auch schon mal Sonnenblumenwurzeln auf den Teller. Dabei geht es Jan Maier um den puren Genuss und nicht um optische Trickserei.
"Diese ganze Soßenkleckserei und Pinselstriche, das machen wir alles nicht."