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Kurden leben in mehreren Ländern als Minderheit, wünschen sich aber einen eigenen Staat. 1978 gründet sich die PKK mit dem Ziel, ein kurdisches Siedlungsgebiet in der Türkei zu bekommen - auch durch bewaffneten Kampf. Die Türkei wertet Kurden, die einen eigenen Staat fordern, als Staatsfeind.

Am 25. November 1978 gründete sich die Arbeiterpartei Kurdistans. Die Gründer - unter ihnen der langjährige PKK-Chef Abdullah Öcalan - gaben der Partei ein sozialistisches Programm und plädierten für den bewaffneten Kampf, um ein kurdisches Siedlungsgebiet innerhalb der Türkei zu bekommen. In den folgenden Jahren verübten Kämpfer der PKK Anschläge auf militärische und zivile Ziele. 

Die türkische Regierung sieht in der PKK den Staatsfeind Nummer eins.  Anführer und Anhänger der PKK werden in der Türkei gnadenlos verfolgt. Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld sieht einen entscheidenden Grundstein dieses Konflikts im Vertrag von Lausanne vom 24. Juli 1923, der einer der vielen Folgeverträge des Ersten Weltkriegs war.  

"Darin wurde unter anderem millionenfacher Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei beschlossen. Die Kurden blieben in diesem Vertrag ohne eigenen Staat - sie wurden einfach auf die vier Staaten Iran, Irak, Türkei und Syrien aufgeteilt und stellten dort jeweils eine ethnische Minderheit, die in der Mehrheitsbevölkerung nicht integriert war."
Matthias von Hellfeld, ​Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte

Die PKK und die ihr nahestehende Organisationen werden auch von der Europäischen Union, den USA und der Bundesrepublik als terroristische Vereinigung eingestuft. Die Vereinten Nationen und beispielsweise China und Russland haben sich dieser Einschätzung nicht angeschlossen. Der deutsche Verfassungsschutz geht davon aus, dass die PKK in Deutschland 14.000 Mitglieder hat - Tendenz steigend. Zwischen 2014 und 2016 gab es mehr als 80 Verfahren wegen Mitgliedschaft oder Unterstützung der PKK. Der deutsche Verfassungsschutz wertet die PKK als größte ausländerextremistische Organisation in Deutschland. 

Ihr hört in Eine Stunde History

  • Historiker Nikolaus Brauns erläutert die politische Situation, in der 1978 die PKK gegründet wurde. 
  • Lale Yalcin-Heckmann, Ethnologin an der Universität Halle/Saale, schildert die Entwicklung der PKK in den 80er und 90er Jahren.
  • Hannes Heine, Redakteur des Berliner Tagesspiegel, berichtet über die Situation von Kurden und PKK-Anhängern in Deutschland.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die Aufteilung der Kurden auf die vier Staaten Iran, Irak, Syrien und Türkei nach dem Vertrag von Lausanne im Juli 1923.
  • Deutschlandfunk-Nova-Autorin Veronika von Borries erinnert an die Gründung der PKK am 25. November 1978.

Mehr "History" auf Deutschlandfunk Nova:

Shownotes
Die Gründung der PKK
Für ein freies Kurdistan
vom 23. November 2018
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte