Ja, ich will – das steht sowohl für Mary als auch Sarah fest. Doch ihre Hochzeitsfeiern könnten unterschiedlicher nicht sein: Mary feiert gleich drei Mal mit insgesamt mehreren hundert Gästen. Sarah hingegen hat sich für eine ganz kleine Feier entschieden.
Im Garten oder auf einem Schloss, nur essen gehen oder es so richtig krachen lassen – es gibt wahrscheinlich unendlich viele Wege, wie wir unsere Hochzeit feiern können. Mary und ihr Freund wollten sich diese Entscheidung ersparen und nach der standesamtlichen Trauung mit den Eltern essen gehen und fertig. Doch dann stellten beide fest, dass ihnen so eine "Hochzeitsfeier" viel zu langweilig wäre und fingen an, weitere Gäste hinzuzufügen. "Am Ende waren wir dann bei hundert Leuten", erzählt Mary.
Planung eines Hochzeitsmarathons
Damit nicht genug, denn das Paar, das eigentlich gar nicht feiern wollte, belässt es nicht bei der einen Feier, sondern hängt noch zwei weitere Feiern dran. Demnächst steht eine deutsch-vietnamesische Feier mit 166 Gästen an, erzählt Mary, die Halbvietnamesin ist. Weil Marys Partner Kurde ist, folgt im Jahr darauf dann noch eine kurdische Hochzeit mit rund sechshundert Gästen.
"Unsere Kulturen sind extrem unterschiedlich. Wenn wir nur eine Hochzeitsfeier gemacht hätten, wäre eine Seite bestimmt total unglücklich geworden."
Mary räumt ein, dass der Druck und die Erwartungen der Familien bei ihrer Entscheidung, drei Mal zu feiern, durchaus eine Rolle gespielt haben. Dem Paar ist es wichtig, dass ihre Hochzeit nicht nur sie, sondern auch die Eltern glücklich macht. "So wie es ist, freuen wir uns alle drauf", sagt Mary. "Und es ist auch wirklich alles nach unserem Geschmack."
Mehrere zehntausend Euro, sechs Kleider und ganz viel Familie und Freunde
Für die anstehenden Hochzeitsfeiern greifen Paar und Familien tief in die Tasche, sagt Mary. Für die großen Feiern rechnet sie mit Kosten von jeweils um die 30.000 Euro.
Wie die kurdische Hochzeit ablaufen wird, weiß Mary übrigens nicht, da ihre Schwiegerfamilie die Planung übernimmt. Groß aufgefahren wird aber bestimmt, so wie bei der deutsch-vietnamesischen Hochzeit, erzählt Mary. Von der Hochzeitszeitung über Geschenke für die Gäste bis hin zu einem Livezeichner ist alles dabei. Für alle Feiern zusammen hat Mary sechs Kleider.
Bei einer kleinen Feier entfällt der Orga-Stress
Im Vergleich zu Mary hat sich Clara für das absolute Gegenteil entschieden: Bei der standesamtlichen Trauung war lediglich ihre Familie dabei, abends kamen noch vier Freunde dazu, mit denen sie zusammen essen waren.
"Das Schöne an unserer kleinen Hochzeitsfeier war, dass wir den Tag nicht durchplanen mussten und Zeit für persönliche Gespräche hatten."
Das Paar hatte kurzfristig einen Termin im Standesamt bekommen. Weil nicht alle ihre Familienangehörigen und Freunde in Deutschland leben, sagt Clara, wäre es den meisten ohnehin nicht möglich gewesen, so spontan nach Deutschland zu kommen.
Ganz auf eine größere Feier verzichten will das Paar aber auch nicht. Clara hofft, in näherer Zukunft dann doch noch mit allen ihren Freund*innen und Familienangehörigen zu feiern. Damit dann wirklich alle dabei sein könne, die sie mögen und lieben.
Meldet euch!
Ihr könnt das Team von Facts & Feelings über WhatsApp erreichen.
Uns interessiert: Was beschäftigt euch? Habt ihr ein Thema, über das wir unbedingt in der Sendung und im Podcast sprechen sollen?
Schickt uns eine Sprachnachricht oder schreibt uns per 0160-91360852 oder an factsundfeelings@deutschlandradio.de.
Wichtig: Wenn ihr diese Nummer speichert und uns eine Nachricht schickt, akzeptiert ihr unsere Regeln zum Datenschutz und bei WhatsApp die Datenschutzrichtlinien von WhatsApp.
- Mary erzählt, wie es dazu gekommen ist, dass sie gleich drei Mal ihre Hochzeit feiert
- Clara erzählt, wie es war, mit wenigen Freunden und Familienmitgliedern zu heiraten