• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Seit 1707 sind England und Schottland vereint im United Kingdom. Am Beginn des 18. Jahrhunderts ist Schottland pleite. Eine Staatspleite - wie wir es heute nennen - drohte. Die Engländer übernehmen die Schulden und das Land. Doch es rumort in Schottland.

Dafür, dass England Schottland samt Schulden übernimmt, dürfen die Schotten mit Gründung des Vereinigten Königreichs Abgeordnete ins britische Unterhaus nach London schicken. Dort wird die Politik gemacht, die auch in Schottland gilt.

Aber es rumort in Schottland. Immer mehr Schotten wollen wieder unabhängig werden. Sie akzeptieren nicht, dass nicht die Katholiken auf dem britischen Thron sitzen. Sie favorisieren die katholischen Stuarts, die mit der Vereinigung von England und Schottland ins Exil getrieben wurden.

König Jakob II. plant Feldzug

Die Anhänger der Stuarts nennen sich Jakobiten – nach König Jakob II. (englisch James II.), der im französischen Exil seine Anhänger um sich schart und nun zum Angriff auf die englischen Besatzer Schottlands bläst.

Der Enkel von James II., Charles Edward Stewart, landet im Sommer 1745 im Norden Schottlands. Dort schart er Unterstützer um sich – Lehnsmänner und Soldaten aus Schottland, Irland und Frankreich. Zunächst sieht es gut aus, die Armee eilt von Sieg zu Sieg, bis sie im Dezember 1745 im mittelenglischen Derby ankommen.

Dort aber nehmen sie nicht Kurs auf London, sondern kehren um. Die Regierungsarmee verfolgt sie. Beide Armeen schlagen ihr Winterlager auf. Die Regierung in der Nähe von Aberdeen und die Jakobiten bei Inverness.

Übermächtige britische Armee

Die entscheidende Schlacht findet am 16. April 1746 bei Culloden statt. Die Jakobiten sind der Regierungsarmee unterlegen. Die gefürchteten Angriffe der Highlander bleiben im Morast stecken, die Regierungsarmee setzt Splittergeschosse und Granaten ein und beendet die Schlacht siegreich. Am Ende haben 1.500 Jakobiten ihr Leben verloren.

Der Aufstand der Schotten ist niedergeschlagen. Seitdem gab es immer wieder mal vereinzelte Versuche, eine neue Unabhängigkeit Schottlands zu erreichen. Zuletzt gab es 2014 ein Referendum. Und schließlich stimmten die Schotten 2016 bei der Brexitabstimmung für einen Verbleib in der EU.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Kulturhistoriker Dietmar Böhnke erläutert die Folgen der Schlacht bei Culloden.
  • Der Großbritannien-Experte Michael Maurer erklärt die Bedeutung der Schlacht für die schottische Geschichte.
  • Der Religionswissenschaftler Bernhard Maier beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit heute noch Spuren dieser Schlacht zu finden sind.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erläutert das englisch-schottische Verhältnis im 17. und 18. Jahrhundert.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff schildert die Schlacht bei Culloden.
Shownotes
Großbritannien
Die Schlacht bei Culloden 1746
vom 02. April 2021
Moderatorin: 
Meike Rosenplänter
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte