Die Sonne scheint, die Parks und Wiesen werden voll. Packt den Grill aus und lasst uns Brutzeln, es wird höchste Zeit! Aber warum finden wir Grillen eigentlich so geil?
Die Kohle, das offene Feuer, der Geruch vom angegrillten Fleisch und garendem Gemüse. Selbst wenn es nur die ganz schnöde Bratwurst ist, die, abgelöscht mit einem Schuss aus der Bierflasche, langsam kohlig-schwarz wird: Grillen fühlt sich einfach gut an und macht glücklich.
"Grillen ist was sinnliches. Es ist diese Wärme, es ist das Feuer, das rohe Fleisch. Und dann natürlich die Sonne."
Sacha Szabo genießt das gemeinsame Grillen, auch wenn er sich selbst als ziemlich lausigen Grillmeister beschreibt. Er schaut lieber anderen beim Schwingen von Zange und Wurst zu - und analysiert sie, so wie er es als Wissenschaftler gewohnt ist. "In Deutschland wird so seit den 60er Jahren gegrillt", erklärt er.
Von wegen Männerding!
Grillen gilt oft als Männerding, stellt Sacha Szabo fest. Mehr denn je: "Das Grillen ist ein wohliger Regress in vorzivilisatorische Zeiten und eine wunderbare Gelegenheit, bei der sich Männer als Herrscher über das Feuer inszenieren können." Aber: Die Frauen grillen nicht weniger begeistert. Der Hashtag #Grillmeisterin beweist das.
Männer grillen, Frauen grillen. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so einiges am offenen Feuer geändert: Es herrscht knallharter Wurstvergleich! Wo früher der wackelige Dreibeingrill gereicht hat, muss es heute der Premiumgrill für ein paar tausend Euro sein. Schmeckt dann ja auch besser, ganz, ganz bestimmt. Manchen jedenfalls.
Ob Mann, Frau, Fleisch, Käse oder Kartoffel spielt am Ende aber überhaupt keine Rolle. Wir sind draußen, gemeinsam. Haben Sonne auf dem Bauch, offenes Feuer. Und alles ist gut.