Hilfe, in unserer Nuss-Nougat-Creme sind Schadstoffe! Walter Krämer, Statistikprofessor an der TU Dortmund, lässt das kalt.

Spuren von Schimmelpilz in unserer morgendlichen Dosis Schokocreme. Da ist der Tag gleich gelaufen. Jetzt macht uns auch noch die Nuss-Nougat-Stulle am Morgen krank! Keine Panik, sagt Walter Krämer. Denn die in Deutschland festgelegten Grenzwerte seien weit unter dem, was tatsächlich einen Effekt auf unsere Gesundheit hätte.

"Selbst wenn die Grenzwerte überschritten worden wären - Konjunktiv, Konjunktiv, Konjunktiv - wäre es immer noch völlig ungefährlich"
Walter Krämer, Statistikprofessor an der Uni Dortmund

Die Grenzwerte werden anhand von Tierversuchen ermittelt. Dort wird versucht herauszufinden, ab wann eine bestimmte Substanz nachweislich einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat. Und dieser Wert, erklärt Walter Krämer, wird dann durch 100 oder 1.000 geteilt. Damit liegt er so weit unterhalb des Wertes, der tatsächlich schädlich für uns wäre, dass wir schon sehr, sehr große Mengen verzehren müssten.

"Wir sind da besonders hysterisch, weil wir versuchen, alle möglichen Gifte auf null zurück zu fahren, was natürlich völlig unmöglich ist."
Walter Krämer, Statistikprofessor an der Uni Dortmund

Finger weg von Bio

Trotzdem versteht auch Walter Krämer keinen Spaß, wenn es um Giftstoffe im Essen geht. Er vermeidet sie, so gut er kann. Und isst gerade deswegen keine Bioprodukte, sagt er.

"Ich versuche schon, Gifte im Essen zu vermeiden und das tue ich, indem ich keine Biokost esse. In natürlich gezogenen Nahrungsmitteln sind natürliche Gifte in riesigen Mengen vorhanden."
Walter Krämer, Statistikprofessor an der Uni Dortmund

Hintergrund zum Thema:

Shownotes
Grenzwerte in Lebensmitteln
Die Natur ist viel giftiger
vom 23. März 2016
Moderation: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Walter Krämer, Statistikprofessor an der TU Dortmund