Eileen Steinbach ist Grafikdesignerin. In ihrer Freizeit entwirft sie zum Spaß Filmplakate für Filme, die für einen Oscar nominiert sind und teilt diese auf ihren Social-Media-Kanälen. Dadurch werden Filmschaffende aus Hollywood auf die Hannoveranerin aufmerksam und geben ihr Aufträge.
Filme sind Eileen Steinbachs Leidenschaft. Die Grafikdesignerin hat vor ein paar Jahren angefangen, eigene Plakate für Filme zu entwerfen, die in der Kategorie "Bester Film" für einen Academy Award nominiert waren. Sie nennt es "Tribute-Poster", weil sie damit auf ihre Weise die Filme ehren möchte.
"Dieses Jahr ist es passiert, dass die Academy selbst auf die Posterreihe aufmerksam geworden ist und die dann tatsächlich geteilt hat.
Diese Posterreihen hat sie auf ihren Social-Media-Kanälen geteilt, und immer mehr Menschen haben diese abonniert und Eileens Posts gelikt. Irgendwann sind auch Filmschaffenden aus Hollywood auf die Grafikdesignerin aus Hannover aufmerksam geworden.
"Ich war tatsächlich schon in L.A., um ein paar Kunden zu treffen, um Hände zu schütteln. Aber es ist jetzt nicht so, dass man mit Hugh Jackman einen Kaffee trinken geht."
Inzwischen zählen neben den Schauspielern Dwayne "The Rock" Johnson und Jonah Hill auch große Produktionsfirmen wie Disney, Marvel und Pixar zu ihren Auftraggebern.
Händeschütteln in Hollywood
In der Regel bekommt Eileen Steinbach ihre Aufträge per Mail. Aber es bleibt nicht aus, dass sie für den direkten Kundenkontakt nach Los Angeles fliegt, um mit den Auftraggebern aus Hollywood Aufträge persönlich zu besprechen und die ein oder andere prominente Hand zu schütteln.
Inzwischen hat sich die Grafikdesignerin auf Key Art und Promotional Poster fokussiert. Unter Key Art versteht man grafische Symbolik wie beispielsweise die Silhoutte von Batman. Solche visuellen Statements, die den Film zusammenfassen, können auf Plakaten und in der Werbung genutzt werden, um einen Film zu promoten.
Nomadland als Oscar-Gewinner war zu erwarten
Als Filmfan verfolgt Eileen Steinbach die Filmberichterstattung von der Nominierung bis zur Oscar-Preisverleihung. Dass das Roadmovie und Sozialdrama "Nomadland" mit drei Oscars (Film, Regie, Hauptdarstellerin) der große Gewinner des Abends werden würde, hat die Grafikdesignerin nicht überrascht.
"Für mich war "Nomadland" schon relativ gesetzt. Man verfolgt ja die Berichterstattung und die anderen Preisverleihungen, die der Oscar-Nacht vorausgehen, und da hat sich das schon abgezeichnet."