Dass Google Daten sammelt, weiß wohl inzwischen jeder. Wie umfangreich das ist, kann einen aber überraschen. Tipp an alle: Einfach mal nachschauen.
Obwohl das Gedächtnis von DRadio-Wissen-Reporterin Julia Möckl selbstverständlich ganz außerordentlich ist, weiß sie beim besten Willen nicht mehr, was sie am 31. März 2014 gemacht hat.
Es gibt jemanden, besser gesagt etwas, das es weiß: Google. Google hat gespeichert, dass Julia an diesem Tag in Berlin war. Und Google weiß sogar auch, welche U-Bahn-Station sie aufgesucht hat. Zugegeben: Das klappt nur, weil Julia auf ihrem Android-Handy immer die Ortungsfunktion aktiviert und noch dazu allen Apps erlaubt hat, sie auch zu nutzen.
5.500 Suchanfragen
Auf der Website Google Dashboard wird alles angezeigt, was Google über einen gesammelt hat. Das sind neben den Standortdaten die Suchanfragen - bei Julia sind es 5.500 -, E-Mails, Kalendereinträge, Google Docs-Dokumente, Fotos, Youtube-Vorlieben und noch einiges mehr.
Google will mit dieser Vorgehensweise Geld verdienen. Denn je mehr die Suchmaschine über die Nutzer weiß, desto zielgerichteter kann sie Werbung schalten und dann höhere Preise verlangen. Weil zum Beispiel die Werbung für Reisen ans Mittelmeer ja tatsächlich Menschen erreicht, die sich in irgendeiner Form für Reisen ans Mittelmeer interessieren.
"Die Ortungsfunktion schalte ich ab jetzt nur noch ein, wenn es unbedingt nötig ist."
Aber es gibt noch einen anderen Grund, den Google formuliert: Für den Nutzer wird es bequemer. Weiß Google, dass man sich gerade in Berlin-Charlottenburg aufhält und nach einem Restaurant sucht, dann kann Google ein Restaurant vorschlagen, das zu den eigenen Vorlieben passt.
Julia will trotz der Datensammelwut nicht auf die Google-Dienste verzichten, sie sind einfach zu gut und machen das Leben einfacher. Die Ortungsfunktion ihres Handys stellt sie allerdings jetzt mal aus.