Google gilt als Arbeitgeber, bei dem jeder arbeiten möchte. Tatsächlich sind die Annehmlichkeiten groß. Doch der Arbeitsdruck auch.
Kicker, Billardtisch, Spielebereich, kostenlose Verpflegung, für manche Mitarbeiter bis zu einen Tag pro Woche, an denen sie ihren eigenen Kram machen können. Das sind keine sehr verbreiteten Arbeitsbedingungen in US-amerikanischen Unternehmen, und in deutschen schon gar nicht. Bei Google läuft das genau so. Arbeit und Privatleben verschwimmen, das Fitnesscenter ist auf dem Google-Gelände, ebenso die Location, in der man sich abends mit den Kollegen trifft. Jeden Tag gibt es eine Mahlzeit auf Sterneniveau.
"Man soll sich übers Business unterhalten."
Timo Aden hat einiges davon gehabt. Er hat bis Mitte 2008 bei Google Deutschland in Hamburg gearbeitet, war auf Sommer- und Weihnachtsfeiern, die Google organisiert hat, hat jeden Tag das leckere Essen von Google spendiert bekommen. An jedem Freitag um 16 Uhr haben sich die ersten Mitarbeiter das erste Bier aufgemacht. Dann gab es Fachvorträge, die Highlights der Woche wurden vorgestellt. Der Name dafür: TGIF - Thank God it's Friday.
Timo sagt, die Fürsorge des Arbeitgebers ist aber nicht das Entscheidende. Vielmehr würde man viel lernen, auch weil Google so innovativ ist und dort so viele Leute arbeiten, die was drauf haben. Außerdem dürfe das alles nicht über eines hinweg täuschen, sagt Timo Aden: Es wird hart und viel gearbeitet. "Das ganz ist nicht rein zufällig so, dass man sich so viel mit den Kollegen trifft. Man soll sich natürlich auch übers Business unterhalten", sagt Timo. "Ich finde es aber grundsätzlich gut."
Sportliche Zielvorgaben
Google sei ein amerikanisches Unternehmen, und das würde man auch in Deutschland spüren. Der interne Wettbewerb ist groß, es gibt sportliche individuelle Zielvorgaben. Es gibt Menschen, die mit diesem Druck nicht klar kommen - und Google deshalb auch wieder verlassen. Trotz all der Annehmlichkeiten.