Je besser wir uns in den nächsten zehn Jahren auf den Klimawandel vorbereiten, desto mehr Gewinn können wir machen – auch wirtschaftlich. Das sagt ein Bericht der internationalen "Globalen Kommission für Anpassung".
Sich auf den Klimawandel vorzubereiten, das lohnt sich auch finanziell, sagt eine weltweite Initiative unter Leitung des ehemaligen Uno-Generalsekretärs Ban Ki Moon: Investieren Regierungen weltweit in den nächsten zehn Jahren 1,8 Billionen Dollar in Infrastruktur und Landwirtschaft, können sie einen Gewinn von sieben Billionen Dollar damit machen. Andernfalls komme es aufgrund des Klimawandels zu massiven wirtschaftlichen Verlusten.
Konkret nennt die "Globale Kommission für Anpassung" fünf Bereiche, in die wir investieren müssen, um die Folgen des Klimawandels zu entschärfen:
- Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen
- Klimaresistente Infrastruktur: Häfen, Straßen und Kanalisationssysteme an den Klimawandel anpassen, Städte vor Überflutungen schützen
- Dürrephasen in der Landwirtschaft vorbeugen (dürreresistente Nutzpflanzen anbauen)
- Hochwasserschutz an den Küsten: Besonders der Schutz von Mangrovenlandschaften könne das Umsiedeln von Millionen Menschen an den Küsten verhindern
- Stabile Wasserspeicher
"Der Bericht macht klar: Wir müssen uns auf den Klimawandel vorbereiten, denn sonst wird es teuer!"
Bisher sei die Wirtschaft ungenügend auf die Folgen des Klimawandels und die daraus resultierenden Verhältnisse vorbereitet, schreiben die Autorinnen und Autoren. Denn es gebe nur wenig sinnvolle, wirtschaftlich angepasste Projekte.
"Vorrangig geht es tatsächlich um die Anpassung an den Klimawandel. Denn der ist ja schon da, auch wenn er noch verlangsamt oder abgemildert werden kann."
Obwohl der Bericht besonders die wirtschaftlichen Vorteile der Maßnahmen aufzeigt, gehe es um Vorteile für alle Menschen weltweit, sagt Deutschlandfunk-Nova-Nachrichtenredakteurin Anneke Schaefer. "Wenn Politik und Wirtschaft klar wird, wie teuer die Folgen des Klimawandels sind, dann gibt es mehr Bereitschaft zum Klimaschutz", sagt sie. Klimaschutz bedeute daher automatisch auch Naturschutz.
Das Bewusstsein für den Klimawandel durch wirtschaftliche Vorteile stärken
Hinter der "Globalen Kommission für Anpassung" stehen neben prominenten Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon, der neuen Chefin des Internationalen Währungsfonds Kristalina Georgieva oder Bill Gates auch zwanzig Nationen, unter ihnen China, Indien, Großbritannien. Auch Deutschland ist Mitglied der Kommission, die 2018 in Den Haag ins Leben gerufen wurde. Der aktuelle Bericht wurde nun, knapp zwei Wochen vor dem UN-Klimagipfel in New York, veröffentlicht, wo das Thema Klimawandel auf höchster Ebene diskutiert werden wird.