Der Regenwald ist fest in der Hand der organisierten Kriminalität. Damit ist der Amazons für Umweltschützer der gefährlichste Ort der Welt. Zu diesem Schluss kommt der aktuelle Global Witness Report.
Der Regenwald ist einer der gefährdetsten Orte der Welt, das ist vielen bekannt. Doch er gilt auch als einer der gefährlichsten Orte der Welt, vor allem für Menschen, die sich in Südamerika für seinen Schutz einsetzen. Das geht aus dem aktuellen Global Witness Report hervor.
Eine Vermischung von legalen und illegalen Geschäften
Im Gebiet des Amazonas, das insgesamt 26 Mal so groß wie Deutschland ist, gibt es wirtschaftlich viel zu holen, erläutert ARD-Korrespondentin Anne Herrberg. Legale Unternehmen fördern den Abbau von Bodenschätzen, betreiben Landwirtschaft und Viehzucht.
"Gemeinsam mit den Landräubern kamen die Drogenbanden und begannen uns zu terrorisieren. Sie sagten, wenn du dich weiter einmischst, schneiden wir der den Kopf ab und legen ihn auf eine Servierplatte."
Drogenanbau und -schmuggel wiederum machen einen großen Teil der organisierten Kriminalität aus. Dabei stellen die Anbaugebiete zwischen Kolumbien, Peru, Bolivien bis zur Atlantikküste eine Art Korridor dar, der sehr wenig überwacht werde, und als Route für die Drogen fungiert, die später nach Europa verschifft werden.
Regierungen wirken hilflos
Die illegalen Aktivitäten des Drogenschmuggels mischen sich, so Anne Herrberg, mit dem illegalen Goldabbau, um darüber Geld zu waschen. Dieses Geld wird schließlich reinvestiert, und zwar auch in legale Aktivitäten wie Landwirtschaft, erklärt Anne Herrberg.
"So ein groß angelegtes illegales Business läuft nie ohne Korruption ab. Da werden Polizisten, Zollbehörden und Frachtunternehmen bestochen."
Die Staaten, denen die Gebiete unterliegen, haben zum einem die Kontrolle über die Gebiete verloren, so Anne Herrberg. Zum anderen müsse davon ausgegangen werden, dass die illegalen Geschäfte von offiziellen Stellen toleriert oder zumindest ignoriert würden. Das geht auch aus der internationalen Recherche Amazon Underworld hervor, auf die Anne Heerberg verweist.
Darin werde unter anderen von Maschinen berichtet, die auf Flüssen nach Gold schürfen. Die seien so große, dass sie sogar auf Satellitenbildern zu sehen sein. Übersehen, das machen die Journalisten von Amazon Underworld klar, lasse sich so etwas nicht.