Girocard, Debit- oder Kreditkarte – wer nur eine davon hat, steht in Deutschland beim Bezahlen leider manchmal doof da. Dagegen können wir nichts tun, aber wir können auseinanderklamüsern, was welche Karten können und was nicht.

Girocard, Master- oder Visa-Card, Prepaid-Kreditkarte – die Auswahl an Kartentypen, mit denen wir bezahlen können, ist nicht gerade klein. Eine, die den Überblick darüber hat, warum es so unterschiedliche Karten gibt, ist Josefine Lietzau vom Verbraucherportal Finanztip. Sie erklärt außerdem, welche Karten wir brauchen.

Kartentyp 1: Girocard

Die Girocard gilt als die klassische deutsche Bankkarte. EC-Karte heißt sie schon seit 2007 nicht mehr, auch wenn das trotzdem noch viele sagen. Sie kommt von den deutschen Banken und wird damit im Inland eigentlich überall akzeptiert, wo man mit Karte zahlen kann. Allerdings kann es schwierig werden, mit ihr im Ausland zu bezahlen. Da hat man mit dem amerikanischen Bezahlsystem, Masercard und Visa, bessere Chancen.

"Viele sagen noch EC-Karte, aber seit 2007 heißt sie offiziell Girocard."
Josefine Lietzau, Verbraucherportal Finanztip

Damit deutsche Girokarten auch im Ausland funktionieren, haben viele Banken mittlerweile ein zweites Zahlungssystem integriert, erklärt Josefine Lietzau. Das ist meistens VPAY oder Maestro und steht direkt auf der Karte. Andere Banken kombinieren die Girocard mit Debitcard-Funktion von Master- oder Visacard.

Kartentyp 2: Debitcard

Die Debitcard ähnelt in ihrer Funktion der Girocard: Wir können damit im Laden bezahlen und Geld abheben, und das Geld wird zeitnah vom Konto abgebucht. Außerdem können wir mit der Debitkarte mobil und online bezahlen, denn das geht mit der klassischen Girocard nicht immer.

Auf der anderen Seite kriegt man mit der Debitkarte meistens Probleme, wenn es um Mietwagen geht. Denn Mietwagenfirmen wollen die Kaution für den Wagen durch die klassische Kreditkarte absichern.

"Die Debitkarte kann also alles, was die Girocard kann – und noch ein bisschen mehr. Aber leider will die Debitkarte nicht jeder."
Josefine Lietzau, Verbraucherportal Finanztip

Kartentyp 3: Kreditkarte

Eine richtige Kreditkarte funktioniert so, dass die Bank einem Geld leiht, damit wir bezahlen können. Das heißt: Was wir heute per Kreditkarte bezahlen, wird uns am Ende des Monats gesammelt abgerechnet, vom Konto abgebucht oder in Rechnung gestellt.

"Bei der Master- und Visacard ist es so, dass sie in Deutschland teilweise in kleineren Läden und Behörden nicht akzeptiert werden."
Josefine Lietzau, Verbraucherportal Finanztip

Dennoch werden die klassische Kreditkarte sowie die Debit-Kreditkarten in Deutschland nicht überall akzeptiert. Der Grund liegt an den etwas höheren Gebühren, die für die Händler*innen bei Zahlungen mit Mastercard oder Visa anfallen.

Welche Karte(n) brauchen wir wirklich?

Brauchen wir jetzt also wirklich alle drei Karten im Portemonnaie oder Wallet? Josefine Lietzau von Finanztip sagt: Die überall akzeptierte Girocard bleibt in Deutschland nach wie vor sinnvoll. Wer im Ausland unterwegs ist oder oft einen Mietwagen bucht, für den oder die lohne sich schon eine echte Kreditkarte.

Shownotes
Kartenchaos
Giro, Visa, Debit: Welche Karte für welche Zahlung?
vom 27. November 2024
Moderation: 
Anke van de Weyer
Gesprächspartner: 
Stefan Krombach, Deutschlandfunk-Nova-Reporter