Kopfschmerzen? Kennt jeder. Allerdings hat die Zahl der Kopfschmerzpatienten unter den 18- bis 27-Jährigen in den vergangenen zehn Jahren um die Hälfte zugenommen. Ein Grund dafür könnten Schmerzmittel sein.
Auf die Gesamtbevölkerung gesehen, haben doppelt so viele Frauen wie Männer Kopfschmerzen. Am häufigsten gehen Menschen in Berlin wegen Kopfschmerzen zum Arzt. Das alles geht aus einer Studie der Barmer Ersatzkasse hervor, die einen Überblick gibt, über alle vön Ärzten in Deutschland diagnostizieren Kopfschmerzarten: von Spannungskopfschmerzen bis zu Migräne.
"Migräne fängt prinzipiell im jungen Erwachsenenalter und Jugendalter an."
Der Zunahme von Kopfschmerzen könnte mit dem Konsum von Schmerzmitteln zusammenhängen. Eigentlich regelt der Körper das Schmerzempfinden selbst. Nehmen wir eine Schmerztablette ein, merkt sich das der Körper und reguliert seine Schmerzgrenze eventuell nach unten. Bei häufigem Konsum entsteht bei uns immer früher das Bedürfnis, die Schmerzen mit Tabletten auszublenden.
Wenn sie mehr als zehn Mal im Monat ein Migränemittel einnehmen, kann die Migränehäufigkeit zunehmen. Darum konzentrieren wir uns besser auf die vorbeugende Behandlung."
Ähnliches gilt für Paracetamol: Wer das Medikament mehr als 10 bis 15-mal im Monat einnimmt, bei dem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, öfter unter Kopfschmerzen zu leiden.
Paracetamol hat Einfluss auf Verlustschmerz
Paracetamol kann auch einen anderen Effekt haben. Das haben Psychologen der Universität Kentucky rausgefunden. In einem Experiment musste 95 Studenten einen Thermo-Kaffeebecher verkaufen. Die eine Hälfte hat vorher ein Gramm Paracetamol geschluckt und die andere Hälfte einen Placebo.
Nach 30 Minuten, als die Wirkung des Paracetamol am stärksten war, mussten die Studenten den Becher verkaufen. Die aus der Placebogruppe haben den Becher im Schnitt für 6,27 Dollar verkauft. Die aus der Paracetamolgruppe haben nur 4,15 Dollar dafür bekommen. Das ist etwa ein Drittel weniger. Daraus schließen die Psychologen: Unter dem Einfluss des Schmerzmittels Paracetamol sinkt unser Verlustschmerz.