Wer statt warm kalt duscht, kann so Energie sparen und viele von uns können so auch direkt den Gasverbrauch senken. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch gut für unsere Gesundheit.
Durch kaltes Wasser lassen sich bestimmte Reaktionen unseres Immunsystems provozieren, also bewusst hervorrufen: Die kalte Dusche stärkt unser Immunsystem. Konkret hat sie Auswirkungen auf die Durchblutung unserer Muskulatur und die Reizweiterleitungsgeschwindigkeit der Nerven.
"Kälte hat verschiedene physiologische Wirkungen auf die Muskulatur. Die Durchblutung der Muskulatur und die Reizweiterleitungsgeschwindigkeit der Nerven ändern sich. Und damit das Schmerzempfinden."
Um herauszufinden, ob kalt Duschen dauerhaft gut für die Gesundheit ist, wurde 2015 in den Niederlanden eine Studie gemacht: Über 3000 Teilnehmer*innen sollten im Januar – also zur Erkältungsjahreszeit – jeden Tag kalt duschen, so bei zehn bis zwölf Grad etwa. Eine Gruppe musste 30 Sekunden kalt duschen, die nächste 60 und die letzte 90. Eine Kontrollgruppe hat dagegen warm geduscht, wesentlich wärmer bei über 30 Grad.
Ergebnis: Bei den Kalt-Duschenden gab es circa ein Drittel weniger Krankmeldungen als bei den Warmduschenden. Viele haben danach gesagt, dass sie auch weiterhin kalt duschen wollen.
Kalte Dusche: Gleich mehrere positive Effekte
Kälte ist entzündungshemmend, kann bei Blutdruck-Problemen helfen oder auch, wenn man Stress hat: Forschungen haben nämlich gezeigt, dass kaltes Wasser das sympathische Nervensystem aktiviert und dadurch Glücks- und Aktivitätshormone ausgeschüttet werden, etwa Endorphine oder Noradrenalin. Wir fühlen uns also in der Regel fitter und sind besser drauf.
"Durch kalte Duschen können wir tatsächlich auch fitter werden – oder zumindest abnehmen: Durch die Kältereize werden in unserem Körper nämlich die braunen Fettzellen aktiviert, die Kalorien verbrauchen."
Im besten Fall fühlen wir uns aber nicht nur so, sondern können durch kalt Duschen auch tatsächlich fitter werden – beziehungsweise zumindest abnehmen: Durch die Kältereize werden in unserem Körper nämlich die braunen Fettzellen aktiviert, die Wärme produzieren und Kalorien verbrauchen.
Kalt Duschen ist zudem gut für unsere Haare und für unsere Haut.
Tipps für Neuanfänger*innen
Warmduschende, die umsteigen wollen, fangen am besten mit lauwarmem Wasser an. Außerdem empfiehlt es sich, unten bei den Beinen anzufangen und sich dann langsam nach oben abzubrausen. Das lässt sich Tag für Tag üben und verbessern – unser Körper gewöhnt sich nämlich auch ein Stück weit daran.
Die kalte Dusche sollte übrigens nicht länger als drei Minuten gehen. Das reicht auch völlig, um die positiven Effekte mitzunehmen. Für die Anregung der Durchblutung und die Aktivierung bestimmter Fettzellen genügen übrigens schon 30 Sekunden. Interessierte Umsteiger*innen können diese ja zunächst mal am Ende ihrer Dusche einbauen.
Mögliche Risiken
Die Kälte ist natürlich auch eine Belastung für den Körper. Eiskalt duschen sollte man also nicht – erst recht nicht, wenn man Herz-Kreislauf-Probleme hat. Ein Kälteschock ist da alles andere als hilfreich. Auch wenn wir erkältet sind, sollten wir das nicht tun.
Wie immer gilt: Hört auf euren Körper. Und im Zweifel sprecht mit eurer Ärztin oder eurem Arzt!