Disney will genau wissen, wann das Publikum weint und lacht. Dazu hat der Konzern jetzt eine Art Scanner entwickelt, der im Kino die Gesichter liest.
Um mehr über Reaktionen und Emotionen des Filmpublikums zu erfahren, hat Disney ein Programm entwickeln lassen: Factorized Variational Autoencoders for Modeling Audience Reactions (FVAE). Dazu hat der Konzern ein Kino mit 400 Sitzen gebaut, ausgestattet mit Infrarotkameras, um das Publikum beim Filmegucken zu filmen.
"Wenn alle schon nach fünf Minuten gähnen, dann scheint die Story nicht so fesselnd zu sein."
Pro Zuschauer erfassen die Kameras 68 Marker im Gesicht. Insgesamt haben sie 16 Millionen Bilder von Gesichtsausdrücken geschossen. Das Programm hat dann die emotionalen Reaktionen der Gesichter entschlüsselt: ob die Leute gelacht, geweint oder sie sich erschreckt haben. Und dann hat Disney Algorithmen entwickeln lassen, die die Gesichtsausdrücke der Zuschauer wiedererkennen.
Ziel ist es, die Filme noch besser machen. Anhand der detaillierten Analyse können die Filmemacher jetzt genau sehen, ob ihre geplanten Filmmomente auch funktionieren oder nicht
"Es ist eine künstliche Intelligenz, die menschliches Verhalten erkennen und auch vorhersagen kann."
Die Tests werden bei Vorveröffentlichungen gemacht. Anschließend können dann noch Änderungen an den Filmen vorgenommen werden, damit der Film dann im Kino besser zündet.
Testscreenings gibt es schon immer. Bisher wurden die Zuschauer einfach nach ihrer Meinung gefragt, mit Fragebögen und in Diskussionsrunden. Aber so eine künstliche Intelligenz kann die Reaktionen natürlich noch viel präziser und auf die Sekunde genau messen.
"Es ist halt Hollywood. Die sind auf den größtmöglichen Gewinn aus, also auf größtmögliche Erfolge und dazu brauchen sie die größtmögliche Zielgruppe."