Junge Flüchtlinge in Deutschland sollen schneller Ausbildungsförderung und Nachhilfeunterricht erhalten. Statt wie bisher vier Jahre soll die Wartezeit nur noch 15 Monate betragen.
Die Bundesregierung will die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt erleichtern. Eine Maßnahme in diese Richtung, die heute vom Kabinett verabschiedet wird: Flüchtlinge sollen schneller Ausbildungsförderung und Nachhilfeunterricht erhalten - nämlich in Zukunft schon nach 15 Monaten Wartezeit statt wie bisher erst nach vier Jahren.
"Die Maßnahmen sollen verhindern, dass junge Flüchtlinge ihre Ausbildung nicht beenden können, weil sie sie nicht mehr finanzieren können."
"Es geht dabei unter anderem um Bafög-Zahlungen und andere ausbildungsbegleitende Hilfen", berichtet Hauptstadtkorrespondent Gerhard Schröder, "wie zum Beispiel Nachhilfeunterricht für Berufsschüler oder Deutschkurse." Ursprünglich war geplant, dass die Änderungsvorschläge von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles nächsten Sommer in Kraft treten - nun sollen sie wohl schon ab Anfang 2016 gelten.
Widerstand aus der Union
Vor kurzem hat die Bundesregierung beschlossen, dass Ausländerbehörden Flüchtlingen eine Duldung erteilen können, wenn sie in Deutschland eine Ausbildung angefangen haben - so dass sie während ihrer Azubi-Zeit nicht mehr abgeschoben werden können. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) fordert des Weiteren, dass junge Flüchtlinge in Ausbildung ein längerfristiges Bleiberecht bekommen sollen - über den Abschluss ihrer Ausbildung hinaus. Dagegen sowie gegen weitere Pläne zur besseren Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt gibt es jedoch nach wie vor Widerstand von den Koalitionspartnern aus CDU und CSU.