Aus Scheiße Gold machen, aus dem denkbar Mäßigsten etwas Großartiges zaubern. Was für eine Leistung. Im bildlichen Sinn gelingt uns so etwas nur selten. Ganz praktisch lässt sich aber mit tierischen Exkrementen eine Menge Geld verdienen. Ob als Dünger, Brennstoff oder Duft, die Möglichkeiten sind vielfätig.
Der Klassiker: Gülle. Mit Kuhkot lassen sich Felder prima düngen. Und zwar seit Jahrhunderten. Seit einigen Jahren ist die Verwendung von Tiermist auch als Heizmaterial hinzugekommen. Bei Pflanzenfressern bietet sich das an. Wo? Im Zoo. Und wer macht da den größten Haufen? Die Elefanten. Ihre Abwürfe werden zu kostenlosem Brennmaterial.
Heizen mit Fladen aus Tierdung
Doch wann wird endlich Gold draus? Spätestens am Jahresende, der Kölner Zoo spart sich so immerhin rund 100.000 Euro an Heizkosten. Positiver Nebeneffekt: Der CO2-Ausstoß reduziert sich dadurch auch noch.
"Elefantendung hat den gleichen Brennwert wie Holz."
Daneben erscheint Papier aus Elefantendung eher exotisch. Da die Dickhäuter nur vegetarisch futtern und zudem schlechte Nahrungsverwerter sind, bleibt ihr Output sehr pflanzlich. Gewaschen, geschreddert und koloriert wird Elefantenpapier daraus, was unserem Büttenpapier dann sehr ähnlich ist. Aus 50 Kilogramm Mist (machen Elefanten am Tag), lassen sich 25 große Blätter oder 10 gebundene Schreibhefte herstellen.
"Aus Scheiße kann man auch Düfte herstellen."
Die Spitze des Misthaufens sind dann aber wohl Düfte aus Tierexkrementen. Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man aus Kuhfladen kostengünstig einen Vanillinextrakt herstellen kann. Es könnte Lebensmitteln beigemengt werden. Aber auch Parfüm lässt sich herstellen. Zwar nicht aus Kuhfladen, aber aus jahrhundertealten Haufen (Hyraceum) murmeltierähnlicher Tiere in Südafrika. Riecht wohl wie Moschus. Und weil dafür viel Geld ausgegeben wird, sammeln Kinder die Murmeltiertoiletten leer. Bleibt zu hoffen, dass zumindest für sie genug dabei raus springt.