Im Mittelalter sprachen Diebe eine Geheimsprache: Rotwelsch. Freimaurer benutzten Symbole, die außer ihnen keiner verstehen konnte. Heute werden Häuser per Warchalking markiert. Geheimcodes verstehen bedeutet: dazugehören.

Dass die "88" in der rechten Szene für "Heil Hitler" steht (weil das H der achte Buchstabe im Alphabet ist), ist eine Art Geheimcode - dabei ist er weder geheim noch unbekannt. Schon seltener verbreitet sind die "84" ("Heil Deutschland") und die "39". Sie steht für "Christliche Identität". Dies bedeutet in rechten Kreisen im Umkehrschluss Antisemitismus.

Letztere Symbole waren Anlass für eine Diskussion rund um einen Edeka-Werbespot, in dem diese Zahlen verwendet wurden.

Heute, aber auch schon früher sind Geheimcodes verbreitet, und sie erfüllen einen bestimmten Zweck, in erster Linie Identitätsstiftung.

"Codes dienen der Abgrenzung bestimmter Gruppen von anderen Gruppen oder vom Standard. Und dadurch kann man die eigene Gruppe natürlich stärken."
Hans-Georg Soeffner, Soziologe
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Kriminelle nutzten im Mittelalter bereits eine Art Geheimsprache: Rotwelsch. Das war ein Mix aus jiddischen, niederländischen und Wörtern der Roma-Sprache. Diebe markieren bis heute Häuser mit geheimen Zeichen, den sogenannten Zinken. So konnte ein Nachfolger erkennen, ob ein Mann im Haus lebt, ob die Leute Geld haben, ob es dort nichts zu holen gibt und ob ein bissiger Hund wacht (gezackte Linie).

Hier gibt es ein unverschlüsseltes W-Lan

Jede Gruppe, die sich von anderen unterscheiden will, setzt auf Codes, die nur von ihren Mitgliedern verstanden und beherrscht werden. In unserer Zeit werden Codes beim Warchalking und in der Graffitiszene genutzt. Warchalking bedeutet, das Hacker beispielsweise Häuser markieren, die ein unverschlüsseltes W-Lan-Netzwerk haben.

Nur: Viele Geheimcodes sind heute gar nicht mehr geheim - spätestens, wenn irgendeine Person die Erklärung im Netz postet.

Shownotes
Geheimcodes
Gezackte Linie warnt vor bissigem Hund
Beitrag aus unserem Archiv vom 04. Januar 2017
Moderator: 
Paulus Müller
Autor: 
Felix Schledde