Während des Corona-Lockdowns konnten viele Menschen gedanklich schwer abschalten. Eine schlechte Nachricht hat die nächste gejagt und manchen ein Gefühl der Ohnmacht verschafft. Anika hat darüber einen Artikel auf ihrem Blog geschrieben und ihren Weltschmerz erklärt.
Der R-Wert ist gestiegen und die erste Corona-Ampel ist in Berlin wieder auf Rot gesprungen. Auf Twitter schreiben alle von einer zweiten Welle und so langsam schleicht sich das Gefühl ein, dass die Pandemie auch nicht im Ansatz überstanden ist. Diese große Überwältigung, vielleicht auch Wut, die wir verspüren, wenn
negative Dinge in der Welt passieren, beschreibt Anika Maßmann Weltschmerz.
Auf ihrem Blog hat sie im Mai einen Text veröffentlicht, in dem sie erzählt, wie sie sich zu Beginn des Lockdowns gefühlt hat, wenn sie Nachrichten gelesen hat: „Das Gefühl des Weltschmerzes, das für mich absolut nichts Neues ist, war erdrückender denn je. Ich machte mir Sorgen um meine Liebsten, aber auch um die Menschheit an sich.“ Je mehr Informationen sie zur Krise gelesen hat, desto unruhiger wurde sie.
"Es ist erst mal so eine große Überwältigung von Dingen, die in der Welt passieren und ein damit einhergehendes Ohnmachtsgefühl."
Anika beschreibt sich als Kopfmensch und kennt das Gefühl des Weltschmerzes schon seit ein paar Jahren. Das erste Mal ist es ihr bewusst geworden, als sie sich über die Klimakrise informiert hat. Es ist kein physischer Schmerz, den sie spürt, sondern ganz klar etwas, das sich in ihrem Kopf abspielt.
"Ich will informiert sein und wissen, was in der Welt passiert, aber kann das nicht mit Distanz betrachten."
Bestimmte Situationen würden das Gefühl verstärken, zum Beispiel wenn sie Nachrichten schaut: "Es ist ein Gedankenkarussell und ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken." Manchmal sei sie deshalb lethargisch und lustlos, habe nur Lust auf der Couch zu sitzen und nichts zu tun.
Handy weglegen, Sport und Kochen machen den Kopf frei
Was ihr an so richtigen Weltschmerz-Tagen hilft, ist vermeintlich relativ leicht umzusetzen: Handy weg, Sport machen und sich ablenken. Nur wie
lenken wir uns ab, wenn unsere Gedanken doch kreisen? Anika hat da für sich eine Lösung gefunden: "Beim Kochen bin ich so konzentriert, dass ich meine Gedanken auf andere Dinge lenke", das habe ihr in der letzten Zeit geholfen.
Den Weltschmerz vollständig wegzuschieben gelingt ihr nicht, aber das sei auch nicht ihr Ziel. „Ich habe sehr große Empathie und kann ohne nicht leben“, sie lerne nur besser damit umzugehen.
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