Eine Hausgeburt. Die Frau erwartet ihr drittes Kind. Doch als es diesmal losgeht, stimmt etwas nicht mit den Herztönen. Die Hebamme Monika Brühl fährt mit der Frau in die Klinik. Dort raten die Ärzte zum Kaiserschnitt. Doch die werdende Mutter will nicht.
"Das war für sie das Schreckensgespenst, der Geburtsmedizin ausgeliefert zu sein. Sie hat nachgegeben, ich habe ihr etwas Zeit gelassen, und ich habe ihr natürlich versprechen müssen, dass ich an ihrer Seite bleibe, ihre Interessen vertrete, sie unterstütze."
Monika Brühl steht vor einem Dilemma: soll sie gegen den Rat der Ärzte eine Spontangeburt riskieren? Sie ist seit 25 Jahren Hebamme und sie sieht große Vorteile in einer natürlichen Geburt. Aber sie möchte natürlich auch nicht, dass die werdende Mutter oder das Kind zu Schaden kommt.
Unser Verhältnis zum Risiko einer Geburt hat sich sehr verändert. Noch vor 100 Jahren hat jedes fünfte Kind das erste Jahr nicht überlebt. Heute sind es wenige Promille. Trotzdem erscheint uns das Risiko unheimlich groß. Die meisten gehen auf Nummer sicher: Im Jahr 2012 haben sich 98,5 Prozent der Frauen von vornherein für die Geburt in einer Klinik entschieden. Ein Drittel aller Kinder kam sogar per Kaiserschnitt zur Welt. Monika Brühl ist trotzdem überzeugt, dass sich das Risiko einer natürlichen Geburt lohnt.
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