Die Sonne ist da, der Frühling auch – und wir können die Gartensaison vorbereiten. Wir erklären, was jetzt schon in kleinen Gärten sowie auf Balkonen und Fensterbänken gepflanzt werden kann – und worauf wir dabei achten sollten.
Langsam wird es draußen sonniger und wärmer. Einige von uns nutzen die steigenden Temperaturen, um mit Pflanzen die kommende Gartensaison vorzubereiten. Dafür brauchen wir nicht unbedingt ein eigens Stück Land. Für ein wenig Gemüse oder ein paar bunte Blüten genügt es auch schon, wenn wir einen kleinen Balkon oder eine Fensterbank haben.
Damit sich unsere Arbeit lohnt und wir in ein paar Monaten unsere Ernte essen und uns an der Blütenpracht erfreuen können, müssen wir beim Anpflanzen noch ein paar Dinge beachten.
Vier Tipps fürs Gärtnern
1. Saatgut gibts an vielen Orten
Saatgut gibt es in Baumärkten, auf dem Wochenmarkt oder in Gärtnereien. Auch im Internet gibt es inzwischen einige Shops, in denen wir das bestellen können, so die Gartenexpertin Melanie Öhlenbach. Dort finden sich auch ältere Sorten, die sonst schwer zu bekommen sind.
"Man kann wirklich ganz, ganz tolle Sorten an Saatgut im Internet finden. Es gibt auch Vereine und Initiativen, die sich darauf spezialisiert haben, altes Saatgut zu erhalten."
Auch Social Media sei ein guter Anlaufpunkt, so die Garten-Bloggerin. "Dort gibt es ganz tolle Garten Gruppen, in denen man sich gegenseitig mit Pflanzen oder auch anderem Zubehör versorgt", sagt sie.
2. Bei Stecklingen auf Regionalität achten
Nicht alle von uns haben Lust, alle Pflanzen selbst aufzuziehen und greifen lieber zu Stecklingen. Die sind meist eine gute Wahl, wenn sie aus regionalen Gärtnereien kommen. Denn Stecklinge aus dem Ausland erzeugen durch den Transport eine Menge CO2.
"Die Stecklinge werden im Gewächshaus mit viel Kunstdünger, teilweise mit Hormonen hochgepäppelt. Wenn wir die dann in den Garten oder auf den Balkon geben, gehen sie oft schnell ein."
Außerdem werden sie in Deutschland in den Gewächshäusern hochgezogen. Das mache sie empfindlicher gegenüber der Kälte draußen und führe dazu, dass sie schneller wieder eingehen, sagt Alexandra Rigas vom NABU Landesverband in Berlin.
3. Bei der Anzucht auf Ort und Erde achten
Für die Anzucht brauchen wir keine besondere Ausrüstung. Das geht zum Beispiel auch in einem Eier-Karton, in einer Klopapierrolle oder in altem Zeitungspapier.
Anfang März können wir damit in der eigenen Wohnung loslegen. Für Paprika, Kopfsalat, Chili, Mangold und Radieschen ist dann zum Beispiel ein guter Zeitpunkt. Wichtig ist, dass die Samen nicht zu alt sind – das Ablaufdatum sollte nicht älter als ein Jahr sein.
Auch die Erde ist superwichtig. Dafür können wir eine spezielle Anzuchterde kaufen. Die ist ein bisschen lockerer als normale Blumenerde und deshalb durchlässiger für die kleinen feinen Wurzeln. Außerdem ist sie nährstoffreich und hilft so den Pflanzen beim Anwachsen.
Am besten ist es, wenn wir die Anzuchtform am Fenster platzieren, denn die Pflanzen brauchen zu Beginn viel Licht und Wärme. Zudem sollten wir darauf achten, dass sie keine Zugluft abbekommen, die tut ihnen nicht gut.
4. Im Mai geht es nach draußen
Die meisten Pflanzen können in der Zeit von Anfang bis Mitte Mai nach draußen versetzt werden. Wenn wir ganz viel Zeit und Liebe reinstecken wollen, dann können wir sie auch erst mal für ein paar Stunden am Tag umziehen bevor wir sie ganz aussetzen.
Falls wir dann immer noch Angst haben, dass die Pflänzchen die Nacht nicht überstehen, können wir sie – wenn es mal kälter ist – auch mit Pappe oder Vlies abdecken.