Für Gamer ist die Gamescom ein Pflichttermin. Hauptsächlich geht es um Spiele und Hardware – und dann ist da noch diese Frikadellenwerbung. Unser Reporter hat sich auf der Messe umgesehen.
Für Fans von Computer- und Konsolenspielen ist das der schönste Jahrmarkt der Welt: Die Gamescom in Köln. Die Messe ist die weltweit größte Games-Schau. Hier können die Besucher testen und spielen, bevor die Spiele und die neue Hardware dann vor Weihnachten in den Handel kommen.
Martin Schütz hat sich am ersten Tag, der Fachbesuchern vorbehalten ist, auf der Messe umgesehen. Vom 22. August können alle Interessierten die Messe besuchen.
Eine Milliarde Umsatz mit Call of Duty
Klar, bei einer Messe geht es darum, Werbung zu machen und Produkte zu verkaufen. Ein Beispiel für die Größenordnung, in der sich die Umsätze von Games inzwischen bewegen: Im Herbst 2017 erschien der Shooter "Call of Duty WW II" für Playstation, Xbox One und Windows-PC. Im folgenden Dezember hatte der Hersteller bereits mehr als eine Milliarde Dollar mit dem Spiel umgesetzt. Im Januar 2018 verzeichnete er rund 20,7 Millionen aktive Spieler.
"Das ist ein gigantischer Markt, bei dem so viel Geld umgesetzt wird, wie man sich das vor ein paar Jahren selbst bei der Gamescom nicht hätte träumen lassen."
Martin hat sich auf der Messe die Virtual-Reality-Produkte genauer angesehen. In diesem Bereich hat sich eine ganze Menge getan, nicht nur bei den VR-Brillen: Um den Fahrtwind bei Rennspielen zu simulieren, gibt es inzwischen Ventilatoren, die die Spielenden anpusten. Zum Beispiel bei dem Hypersuit im folgenden Tweet:
Und noch einen Trick mit Luft haben sich die Entwickler überlegt: Bei einem Adventure wird das Setting auf der Messe ergänzt um einen Heizlüfter. Bei einem anderen Spiel hat Martin Waldduft ins Gesicht geblasen bekommen. In Kombination mit einer VR-Brille findet er diese Tricks ziemlich effektiv, weil neben dem Sehen und dem Hören weitere Sinne angesprochen werden.
Immer mehr Lifestyle bei der Gamescom
Martin geht schon seit Jahren regelmäßig auf die Messe. Für ihn entwickelt sie sich stärker hin zu einer Lifestylemesse. Damit ist gemeint, dass auch Unternehmen verstärkt vertreten sind, die Produkte abseits von Spielen und Hardware dabei haben: zum Beispiel eine Fast-Food-Kette, die mit einem Gewinnspiel Frikadellenbrötchen promotet.
"Auf einmal sind Firmen da, von denen man denkt: Was habt ihr mit Spielen zu tun?"
Und so verlief die Gamescom 2017: Nach Veranstalterangaben kamen mehr als 350.000 Besucher auf die Messe. Davon waren rund 30.000 Fachbesucher, also Leute aus der Gamesindustrie und Journalisten. 919 Aussteller aus 54 Ländern zeigten 2017 ihre Produkte auf einer Fläche von 201.000 Quadratmetern.
Hinweis: In einer älteren Fassung unseres Textes stand, dass auch 2018 wieder die Videodays für Youtuber stattfinden würden. Richtig ist: Die Veranstaltung wurde wegen zu geringer Nachfrage abgesagt.
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