Jeder ist ein Maler. Zumindest in dem Game "Eastshade". Statt Welten zu retten, enteckt ihr eine Insel, tankt Kreativität durch Erfahrungen und malt Bilder wunderschöner Landschaften.
Wegen deiner Mutter bist Du hier gelandet. Sie hat dich gebeten, ihr vier Bilder von Orten auf Eastshade zu malen, die ihr viel bedeutet haben. Als reisender Künstler erkundest du deshalb jetzt die Insel. - Das ist die Grundstory des First-Person-Exploration-Games "Eastshade" von Eastshade Studios. Und die Bitte erfüllst du deiner Mutter gerne, denn Eastshade ist wirklich schön, berichtet unsere Games-Expertin Jana Reinhardt: fotorealistisch, übernatürlich hübsch, fast kitschig.
"Ich will hier eigentlich ständig Screenshots machen, so schön ist die Welt."
Das Malen selbst ist ganz einfach, erklärt Jana: Du siehst die Landschaft vor dir, kannst dich für ein Bildformat entscheiden, wählst einen Bildausschnitt - und klickst. Das Bild wird dann automatisch gemalt. Einen Malstil kann man sich dabei leider nicht aussuchen, bedauert sie. Wirkliche Kreativität lässt die Mechanik des Spiels nicht zu. Aber durch das Suchen von Motiven betrachtet man jeden Ort sehr bewusst.
Bilder kannst du nur malen, wenn du Inspirationspunkte auf dem Konto hast. Die sammelst du durch neue Erfahrungen: Inselbewohnern helfen, merkwürdige Traumtees trinken, Musikern zuhören und so viel von der Welt ansehen wie möglich.
Das passiert ganz automatisch. Denn die vier Lieblingsorte deiner Mutter musst du erst mal erreichen. Und unterwegs gilt es, Aufgaben zu lösen: Bärenpaare verkuppeln zum Beispiel, einen Kriminalfall lösen oder eine Werbeanzeige für eine Ballonfahrerin malen, die mehr Kundschaft braucht.
Eastshade: Ein Spiel wie ein spannendes Gemälde
Große Konflikte gibt es auf Eastshade nicht, erzählt Jana - keine Kriege oder Seuchen, wie sie in anderen Games häufig vorkommen, um die Story zusammenzuhalten. Auf der Insel geht es eher um kleinere Dinge, wobei auch ernste Themen wie häusliche Gewalt oder Naturschutz eine Rolle spielen.
Langweilig wird das Spiel aber nicht, sagt Jana. Denn die oft sehr skurrilen Bewohner machen Eastshade lebendig. Statt Menschen trifft man hier auf sprechende Affen, Bären, Hirsche und Eulen.
"Wie auf einem Gemälde erlebe ich in Eastshade zahllose kleine, bezaubernde, kuriose Momente, die einfach hängen bleiben."
Unterm Strich meint Jana: So richtig malen kann man zwar nicht, und eine wahnsinnig große Spielwelt bietet Eastshade auch nicht. Aber das Spiel gefällt ihr trotzdem richtig gut. Denn es sei immer etwas Besonderes, an die verschiedenen Orte der Insel zu kommen, dabei Schönes zu entdecken und Bekanntschaften zu machen. Die Erinnerungen daran bleiben hängen, sagt sie.
Mehr Game-Rezensionen von Jana:
- Das Spiel mit dem Brexit | Der Brexit kommt – das merken auch die Spieleentwickler in Großbritannien. Wie sie mit der unklaren Lage umgehen und welche Spiele sich mit dem Brexit beschäftigen...
- Singen löst alle Probleme | Im Musikspiel "Wandersong" dreht sich alles ums Singen. Ein Barde muss darin die Welt retten – mit seinem Gesang. Zum Glück können auch schiefe Sänger das quietschbunte Game erfolgreich spielen.
- Als Königin Meve gegen Monster und Banditen kämpfen | In dem virtuellen Kartenspiel "Thronebreaker: The Witcher Tales" kämpfen wir als Königin Meve mit unserer Armee gegen Monstern und Banditen.