Genauer und zuverlässiger als GPS: Mit dem europäischen Satellitensystem Galileo sollen unsere Navis besser werden.
Vor gut einem halben Jahr ist das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo mit fast zehn Jahren Verspätung offiziell an den Start gegangen. Teilweise ist es seither nutzbar - auch wenn bislang erst 18 der 30 geplanten Satelliten im All sind.
Die europäischen Satelliten sollen Handynutzern, Autofahrern oder Rettungsdiensten genauere Ortungsdaten zur Verfügung stellen. Und Galileo ist als Alternative zu GPS gedacht, das über US-Satelliten läuft.
"Das Gute an Galileo ist, dass wir Europäer ein eigenes System in der Hand haben und wir uns nicht auf andere - wie die Amerikaner mit GPS - verlassen müssen."
Ein Anwendungsbeispiel: Galileo kann sagen, auf welchem Gleis genau ein Zug steht. GPS ist bis jetzt nicht so genau. Oder beim automatisierten Fahren: "Ohne eine hohe, präzise Navigation geht das einfach gar nicht", sagt René Kleeßen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
"Mit Galileo lässt sich im Meterbereich navigieren - und damit sind sie im Spurbereich, so dass sie wirklich spurgenau wissen, wo das Auto ist."
Bisher gibt es allerdings kaum ein Smartphone, das Galileo-kompatibel ist. Die neue Generation aber wird das sein, sagt René Kleeßen. Auch Navigationsgeräte, die in diesem Jahr auf den Markt kommen, werden Galileo nutzen können. Unter UseGalileo.eu gibt es eine Übersicht über die Produkte, die Galileo verstehen.
Kombinierte Nutzung verschiedener Systeme
Der große Vorteil für uns Verbraucher wird sein, dass Smartphones künftig auf mehrere Satelliten-Systeme zugreifen können und so zuverlässiger werden, so René Kleeßen.
"In Innenstädten, in Häuserschluchten, da ist es heutzutage sehr schwierig, Satelliten-Signale zu empfangen. Haben Sie aber mehr Satelliten, auf die Sie sich stützen können, ist die Navigation schneller und besser."