Fußball wurde schon im Mittelalter gespielt. Allerdings durfte man zur Zeit der Ritter nicht zimperlich sein: Regeln gab es kaum, bis auf Mord und Totschlag war fast alles erlaubt. Und Massenschlägereien waren keine Seltenheit.
Kilometerlange Fußballfelder, Stadttore als Tore, Spiele, die den ganzen Tag dauern und so gut wie keine Regeln: So lief das mit dem Fußball vor ein paar hundert Jahren. Den gibt es dem Historiker Wolfgang Behringer von der Universität des Saarlandes zufolge nämlich schon seit dem Mittelalter in Europa - allerdings ging es bei den Rittern damals deutlich härter zu.
"Mord und Totschlag waren zwar verboten, aber sonst durfte man so ziemlich alles machen."
Das führte dann auch dazu, dass es nicht selten zu Massenschlägereien, Unfällen und Toten kam. Die Nachweise zur Geschichte des Fußballs hat der Historiker von der Uni Saarland in alten Chroniken, Briefen oder Memoiren gesammelt. Der erste stammt aus England aus dem Jahr 1137. Da soll ein Junge bei einem Fußballspiel gestorben sein.
Manchmal spielten damals ganze Dörfer gegeneinander, die Anzahl der Spieler war wie so vieles andere ebenfalls nicht begrenzt. Aber weil die Spiele auch oft ausarteten, wurde Fußball immer wieder verboten und unter Strafe gestellt. Zwischen 1314 und 1667 insgesamt rund 30 Mal, so Wolfgang Behringer.
Die Medici stellten Regeln auf
Mehr Ordnung in den Fußball brachten dann die Medici. Die einflussreiche Familie aus Florenz, aus der auch verschiedene Päpste kamen, stellte im 15./16. Jahrhundert ein paar Regeln auf: Nur noch 27 Spieler pro Mannschaft, richtige Tore und ein Ball aus Leder.
Gelbe oder rote Karten dürfte es zu der Zeit aber immer noch nicht gegeben haben. Die Regeln, die wir auch heute im Fußball kennen, wurden erst deutlich später, im Jahr 1863, aufgestellt. Seit dem durften die Spieler den Ball nicht mehr mit der Hand berühren.
"Der Fußball wurde eigentlich in zwei Sportarten aufgeteilt, nämlich in Fußball und Rugby."
Die großen Fußballnationen waren auch damals schon England, Frankreich und Italien. In Deutschland kam der Ballsport erst etwas später an. Das erste Länderspiel der Nationalmannschaft fand am 5. April 1908 statt. Damals verlor Deutschland 5:3 gegen die Schweiz.