24 Nationalmannschaften spielen in Deutschland um den Titel. Viele checken derzeit in ihre Hotels ein. Doch einfach buchen können die Teams nicht: Der Weg ist kompliziert. Es gibt viele Wünsche und am Ende sogar ein Verfahren. Wir klären, warum Portugal mit Ronaldo im kleinen Harsewinkel (NRW) gelandet ist.
Die portugiesische Nationalmannschaft ist während der EM in Harsewinkel, einem kleinen Dorf in Ostwestfalen-Lippe, untergebracht. Der Grund: Schon bei der WM 2006 in Deutschland fühlte sich die Mannschaft im Vier-Sterne-Hotel mit angrenzender Trainingsanlage wohl und konnte das Turnier als Vierter recht erfolgreich abschließen.
"An einer Unterkunft hängt es sehr oft, ob ein Turnier erfolgreich ist oder nicht."
Die Auswahl des geeigneten Hotels ist für ein Team sehr wichtig, erzählt die deutsche Torhüterin Almuth Schult. Bei den Frauennationalmannschaften wird während eines Turniers häufiger das sogenannte Quartier gewechselt. Bei den Mannschaften der Männer bleibt das Team während der gesamten Zeit in einem Mannschaftshotel.
Almuth Schult erklärt, dass sie das Hotel auch als Rückzugs- und Regenerationsort betrachtet. Umso schwerer sei es ihr bei der WM 2011 gefallen, sich zu konzentrieren und zu entspannen: Damals übernachtete auch die Presse im Hotel der Nationalelf der Fußballfrauen.
Gute Voraussetzungen eines Fußballturnier-Basecamps
Für Almuth Schult ist klar: Ein gutes Hotel für ein ganzes Team muss viel Abwechslung bieten. Die Interessen und Bedürfnisse der Spieler und Spielerinnen seien einfach extrem unterschiedlich, sagt sie.
"Das sind viele Persönlichkeiten, und man muss genug Platz haben, so dass diese Persönlichkeiten irgendwie auch ihren Ansprüchen gerecht werden."
Außerdem ist es besonders wichtig, dass insgesamt viel Platz vorhanden ist. Zum Teil reisen die Mannschaften mit Teams von 70 bis 80 Personen an. Ein weiterer Faktor ist natürlich auch die Nähe des Hotels zur Trainingsstätte.
"Bei der EM 2017 hatten wir den Trainingsplatz in unmittelbarer Nähe - wir hatten alle Fahrräder vor der Tür, und man konnte einfach mit dem Fahrrad zum Trainingsplatz fahren."
Bei der EM 2024 sind die Teams deutschlandweit untergebracht
Die EM 2024 soll die grünste EM werden, die es bisher gab. Dementsprechend liegen fast alle Mannschaftshotels und Trainingsanlagen in der Natur. Für das Schweizer Team war es außerdem sehr wichtig, eine Anbindung zur Stadt zu haben. Daher hat sich die Mannschaft für ein Hotel in der direkten Umgebung von Stuttgart beworben und das Basecamp auch bekommen.
"Laut Sergio Fuso vom Schweizerischen Fußballverband überzeugt das EM-Basecamp vor allem durch die gute Kombi aus einem sehr guten Hotel und einem sehr guten Trainingsgelände."
Generell gibt es bei der Europameisterschaft der Männer im Fußball eine Reihe an Basecamps, die zur Auswahl stehen. Und auf Basis ihrer selbstbestimmten Ansprüche wurde von den unterschiedlichen Nationalmannschaften online eine eigene Auswahl zusammengestellt.
Am Ende entscheidet die UEFA darüber, welche Mannschaft in welchem Hotel landet. Und laut Almuth Schult entscheidet der Verband mit dieser Auswahl dann auch ein bisschen darüber, welche Mannschaft am Ende bessere Chancen auf den Titel hat.
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