Auch Borussia Mönchengladbach möchte vom Fußball-Boom in China profitieren. Deshalb hat der Fußball-Bundesligist in Shanghai ein Verbindungsbüro eröffnet.
In China gibt es eine Profifußballliga. In der Chinese Super League spielen viele Stars oder Ex-Stars – aber noch nicht so wirklich viele Chinesen.
Staatschef Xi Jinping ist ein großer Fußballfan und will das ändern. Er hat eine ambitionierte Marschroute vorgegeben, um die Chinesen langfristig zu einer Fußballmacht zu machen: Seit Februar 2015 gibt es einen 50-Punkte-Plan zur Förderung des Fußballs im Land. Das langfristige Ziel: 2030 oder 2034 die Fußball-WM in China austragen und sie gewinnen.
Trainerausbildung in Fernost
Auch das erste Auslandsbüro der Gladbacher soll dabei helfen. Denn Teil des chinesischen Plans ist es, mehrere tausend Trainer auszubilden. Dafür gibt es auch eine Zusammenarbeit mit Deutschland – und jetzt eben auch mit Mönchengladbach.
Mönchengladbach erarbeitet Konzepte, wie man den Fußball in China in den Alltag implementieren kann. Zwei Sportberater des Vereins unterrichten vor Ort Lehrer, wie man Kindern Fußball beibringt.
"Es geht vor allem darum, Kinder für den Fußball zu begeistern."
"Am Ende geht es auch darum, etwas vom großen Geschäft Chinesischer Fußball abzubekommen", sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Martin Schütz. Die Bundesliga ist inzwischen nämlich die wichtigste ausländische Fußballiga in China. Das lässt sich etwa anhand der TV-Übertragungen messen. Normalerweise sind andere Ligen der Exportschlager, vor allem die englische Premier League.
"Den Vorsprung, den die Bundesliga in China hat, will sie halten."
Die Bundesligisten wollen den Vorsprung, den sie sich in China erarbeitet haben, nicht verlieren. Der FC Bayern München etwa hat mittlerweile schon drei Fußballschulen in China und fliegt immer wieder zu Testspielen ins Land – vor allem, um den Kontakt zu den Fans zu halten und die Marketingmaschine am Laufen zu halten.
Das zahlt sich aus: Neben dem TV-Geld werden viele Trikots verkauft, außerdem drängen chinesische Sponsoren in die Bundesliga. Inzwischen sponsern sie schon Werder Bremen, Hoffenheim und Schalke.
DFB hat großes Interesse an dem Deal
Der Deutsche Fußballbund (DFB) war an dem großangelegten Deal beteiligt. Er hat dem chinesischen Verband zum Beispiel erlaubt, dass die chinesische U20 in der deutschen Regionalliga spielen darf.
Auch in der deutschen Politik komme die Kooperation nicht schlecht an, wird vermutet, sagt Martin Schütz. Der Grund liegt auf der Hand: Beide Seiten profitieren davon, und es ist ein Thema, das mal nichts mit der Situation von Oppositionellen oder den Menschenrechten in China zu tun hat.
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