Ab Donnerstag mit großen Blockbuster-Hoffnungen im Kino und auch beim Filmfest in Cannes einer der großen Hingucker: Doch die Reaktionen auf "Furiosa - A Mad Max Saga" bleiben hier und dort sparsam. In Eine Stunde Film hören wir, was das Festival in diesem Jahr bietet, was das Problem mit "Furiosa" ist, schauen in den weiteren Kinostart "Mit einem Tiger schlafen" und in die Serien "Bridgerton" und "Pauline".
Regie-Legende George Miller ist der große Mann hinter den "Mad Max"-Filmen. Alle fünf bisher erschienenen, vom Original 1979 bis zu "Furiosa" diese Woche, sind sie alle von ihm.
Die Original-Trilogie mit Mel Gibson als Wüsten-Rebell Max ist längst Kult und die späte Neuauflage von 2015, "Mad Max – Fury Road", ein absoluter Überraschungserfolg: Der Film war mega erfolgreich an den Kassen und in der Kritik, mit Stars wie Tom Hardy und Charlize Theron überzeugte die Wüsten-Punkrock-Oper mit fulminanten Materialschlachten.
Umso gespannter waren nun alle auf das Prequel zu diesem vierten Teil, in dem die Vorgeschichte Furiosas (Charlize Theron in "Fury Road") erzählt werden sollte. Kein Max, kein Tom Hardy, dafür Anya Taylor-Joy ("Das Damen Gambit") in der Hauptrolle als junge Heldin.
Ihr Gegenüber ist ein bis zur Unkenntlichkeit zerschminkter Chris Hemsworth als Despot Dementus, der anstatt bedrohlich nur wie eine Karikatur seiner Paraderolle Thor wirkt, vermischt mit etwas Charlton Heston aus "Ben Hur" und Anleihen aus Johnny Depps Captain Jack Sparrow.
77. Filmfestspiele von Cannes
Wir schauen uns in Eine Stunde Film "Furiosa – A Mad Max Saga" genau mit euch an, der nicht nur diesen Donnerstag in unseren Kinos startet, sondern auch in Cannes gezeigt wurde und dort ebenfalls sehr zurückhaltend aufgenommen wurde.
Damit war George Miller als Regie-Ikone nicht allein: Auch Francis Ford Coppolas über Jahrzehnte geplantes Opus "Megalopolis" mit Adam Driver in der Hauptrolle erntete deutlich mehr Spott als Applaus.
"Der Film spielt in einer Art römischem New York, visuell irgendwann zwischen heute und den 1930er Jahren. Das Ganze ist ein heilloses Durcheinander aus Ideen, die auch noch unglaublich platt sind."
Unser Kollege Alex Soyer hat uns vor Ort mit über das Festival genommen und berichtet zum Glück nicht nur von Enttäuschungen, sondern auch von schon einigen gesehenen Highlights, zum Beispiel den Filmen von Andrea Arnold, Yorgos Lanthimos (wieder mit Emma Stone) oder Paolo Sorrentino. Was da auf Euch zukommt, hört ihr in dieser Folge.
Artsy-Fartsy Künstlerinnen-Portrait mit Birgit Minichmayr
Außerdem schauen wir in "Mit einem Tiger schlafen", einen Film von Anja Salomonowitz, in dem Birgit Minichmayr die österreichische Künstlerin und Ikone der zeitgenössischen und informellen Malerei, Maria Lassnig, spielt. Ein Film, der zum einen viel Interessantes über die 2014 verstorbene Ikone preisgibt, der aber etwas darin strauchelt, noch kunstvoller sein zu wollen als die Künstlerin selbst.
Fürs Sofa zu Hause haben wir für Euch dann noch in die 3. Staffel von "Bridgerton" reingeschaut, in der es Storytellerin Lady Whistledown mal selbst an den aristokratischen Kragen geht: Anstatt immer nur die heimlichen Liebeleien anderer auszuplaudern, verstrickt sie sich selbst in eine. In "Josefine", der neuen Serie der Macher von "How to sell Drugs Online (fast)" geht es dagegen um eine junge Frau, die nach einem One Night Stand plötzlich schwanger ist. Allerdings nicht von irgendwem, sondern vom Sohn der Teufelin.
- Filmbesprechung "Furiosa - A Mad Max Saga" (Kino)
- Serienbesprechung 3. Staffel "Bridgerton" (Netflix)
- Serienbesprechung "Pauline" (Disney +)
- Filmbesprechung "Mit einem Tiger schlafen" (Kino)
- Die 77. Filmfestepiele von Cannes (Festival)