Füllwörter, Modalpartikel oder Heckenausdrücke sind für den Inhalt unserer Sätze nicht wichtig, dafür transportieren sie aber wichtige Zusatzinfos.

Unsere Reporterin Paula Rösler hat ein paar Beispiele für Füllwörter gesammelt: Das kleine, aber feine "Ja". Es ist affirmativ, zeigt aber auch an, dass wir voraussetzen, dass die Aussage bekannt ist, wir uns aber nicht sicher sind, dass unser Gegenüber genauso denkt. Das "Ja" kennzeichnet somit eine Aussage in einem Satz als bekannt, um so einen gemeinsamen Gesprächshintergrund zu schaffen. Der Sprachwissenschaftler Daniel Gutzmann nennt diese Art Füllwörter Modalpartikel.

Zweite Sprachebene

Eine zweite Form der Füllwörter sind Heckenausdrücke wie quasi, hinter denen wir uns quasi verstecken. Wir setzen sie ein, wenn wir unsicher sind, ob die Information, die wir vermitteln, auch zutrifft oder der Ausdruck, den wir verwenden, passend ist. Mit den Heckenausdrücken wollen wir uns davor schützen, etwas Falsches zu sagen. Je nach Nervosität benutzen wir sie häufiger oder weniger häufig.

"Ohne Füllwörter würden wir uns sehr auf die sachliche Informationsebene begeben, in der alltäglichen Kommunikation würden wir dann eher wie Zeitungstexte oder wie Gebrauchsanweisungen klingen."
Daniel Gutzmann, Sprachwissenschaftler

Theoretisch könnten wir uns abgewöhnen, Füllwörter einzusetzen, aber sie gehören einfach zur Sprache dazu. Sie helfen uns zu kommunizieren und senden wichtige Zusatzinformationen an den Empfänger.

Shownotes
Füllwörter
Zwischen den Zeilen sprechen
vom 12. September 2016
Autorin: 
Paula Rösler