Große Aufregung um den Fuchs: In Limburg ertönt das Lied "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" nicht mehr vom Glockenspiel des Rathausturms - weil sich eine Tierfreundin und Veganerin an der Zeile "Sonst kommt dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr" störte. Warum wird der Fuchs überhaupt gejagt? Ein Wildbiologe erklärt es uns.
Füchse gibt es überall in Deutschland - und zwar nicht nur in ländlichen Gebieten. Füchse begegnen uns auch schon mal nachts, auf dem Nachhauseweg von der Party. Die Tiere sind unheimlich anpassungsfähig: Meistens jagen sie Mäuse, die ihre Hauptnahrung sind. Sie fressen aber auch sonst so ziemlich alles, was ihnen vor die Schnauze kommt. Und das ist aus wildbiologischer Sicht ein Problem.
"Weil Füchse sich an alles anpassen können, alles fressen, was sie finden, spielen sie auch eine wesentliche Rolle als Hauptfeinde seltener Arten."
Wildbiologe und Jäger Oliver Keuling meint, dass wir den Fuchs aus diesen Gründen jagen müssen. Denn: "Dem Fuchs ist es piepegal, ob eine Art selten oder häufig ist. Er wird sie einfach auffressen." Gerade in landwirtschaftlichen Gebieten seien Tiere wie die Feldlerche, der Kiebitz oder jede Menge Bodenbrüter immer seltener geworden. "Der Fuchs kann solche Arten extrem bedrohen."
Dabei, das weiß auch Oliver Keuling, ist oft der Mensch und nicht der Fuchs schuld daran, dass diese Tiere immer weniger Lebensraum finden. Kommt der Fuchs als Jäger aber dann noch hinzu, geht es für einige Tierarten ums Überleben.
Fuchs in der Opferrolle
Pro Jahr werden etwa 440.000 Füchse gejagt oder überfahren, sagt Oliver Keuling. Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert: "Die Jagd auf Füchse ist unnötig und grausam." Füchse dienten den Jägern als lebendige Zielscheibe, weder aus wildbiologischer noch gesundheitlicher Sicht bestehe ein Grund, sie zu jagen.
Auch Oliver Keuling sagt: "Der Fuchs wird sicherlich zu einem großen Teil aus Tradition gejagt." Er ist aber dafür, die Population der Füchse zu steuern - und das sagt er als Wildbiologe und nicht als Jäger, wie er betont.
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