"Ich muss dir kurz was erzählen", so beginnen viele unserer Sprachnachrichten an Freund*innen. In dieser Ausgabe der Ab 21 erzählen Marie und Katharina, warum Sprachnachrichten ihrer Freundschaft guttun. Außerdem verrät eine Sprachwissenschaftlerin, warum wir sie überhaupt verschicken und nach welchem Muster, wir sie aufbauen.
Auch Jahre nach ihrer Einführung sind Sprachnachrichten höchst umstritten. Einige von uns lieben sie, die anderen hassen sie. Doch durch sie ist auch eine neue Art der Kommunikation entstanden, die sich inzwischen bei vielen von uns etabliert hat.
"Wir pflegen mit den Sprachnachrichten unsere Freundschaft und haben weiterhin die Nähe zueinander, die räumlich nicht mehr da ist."
So auch bei Katharina und Marie. Die Freundinnen kennen sich seit über 20 Jahren, wohnen aber an verschiedenen Orten. Sprachnachrichten sind für sie eine Art Tagebucheinträge, in denen sie ihre Gedanken und Erlebnisse miteinander teilen. So eine Nachricht kann dann schon mal eine halbe Stunde lang werden. Im Podcast erzählen Katharina und Marie über welche Themen sie so lange monologisieren und warum ihnen diese Art der Kommunikation in ihrer Freundinnenschaft so wichtig ist.
Sprachnachrichten stören unsere Freund*innen nicht
"Wir verschicken Sprachnachrichten, weil wir oft das Gefühl haben, die andere Person mit einem Anruf eher zu stören. Oder wir wissen vielleicht genau, was sie macht und dass sie keine Zeit hat", sagt Jana Tschannen. Sie ist Sprachwissenschaftlerin an der Universität Bern und erforscht, wie wir unsere Sprachnachrichten aufbauen und warum wir uns auf diese Art und Weise austauschen.
Auch spannend:
Wissenswertes zu Freundschaften und zu Sprachnachrichten:
- Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgertanalyse 2021 sind uns Freundschaften sehr wichtig. Mehr als 85 Prozent der Befragten gaben hier an, dass gute Freund*innen und enge Beziehungen zu anderen Menschen der wichtigste Aspekt in ihrem Leben sind.
- Ein Team von Forschenden der Universitäten Michigan und New York fand in einer groß angelegten weltweiten Studie im Jahr 2021 heraus, dass Freundschaften wichtig für unser Wohlbefinden sind und sogar Einfluss auf unsere Gesundheit haben.
- Laut einer Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft aus dem Jahr 2019 verschicken fast 70 Prozent der Befragten Sprachnachrichten, 16 Prozent davon machen das sogar täglich. Je jünger die Befragten sind, desto häufiger kommunizieren sie so.
- Die meisten Sprachnachrichten in Deutschland, in etwa 65 Prozent, gehen demnach an Freund*innen, 55 Prozent an Familienmitglieder und 34 Prozent landen beim Partner oder der Partnerin.
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- Marie und Katharina erzählen, warum sie sich schon mal eine Sprachnachricht von einer halben Stunde schicken und wie diese Kommunikation ihre Freundinnenschaft gestärkt hat.
- Jana Tschannen ist Sprachwissenschaftlerin an der Universität Bern und forscht zu Sprachnachrichten. Sie weiß, aus welchen Gründen wir Sprachnachrichten verschicken.