Eine Freundschaft zwischen Männern und Frauen ist für viele Menschen immer noch undenkbar. Das Vorurteil: Irgendwann landen die beiden ohnehin im Bett. Warum sich dieses Vorurteil so hartnäckig hält und wie eng solche Freundschaften sein können, darüber sprechen wir in dieser Ab-21-Folge.
Bei Ronny und Cindy klappt das mit der platonischen Freundschaft seit rund sechs Jahren. Inzwischen haben die beiden sogar ein Freundschafts-Tattoo. Auf ihren Beinen haben sie sich die Anfangsbuchstaben des jeweils anderen stechen lassen. Die Paar-Frage sei bei den besten Freunden nie aufgekommen, sagen sie. Von außen gestellt werde sie trotzdem. Ihre Freundschaft bezeichnen die beiden als familiär.
"Da ist jemand da und das fühlt sich wie Familie an."
Psychologin: Freundschaft zwischen Männern und Frauen ist selten
Doch was sagt die Forschung dazu? Pia Kabitzsch ist Psychologin und sagt, dass Studien zufolge Frauen zu rund 80 Prozent Freundinnen und Männer zu rund 90 Prozent Freunde hätten. Für die Studien wurden jeweils nur heterosexuelle Freundschaften untersucht. Der Grund für die niedrige Zahl: Unterschiedliche Bedürfnisse bei den Geschlechtern.
"Das liegt daran, dass Männer und Frauen unterschiedliche Dinge in Freundschaften suchen."
Die Forschungsergebnisse besagen, dass Frauen beispielsweise höhere Erwartung an das gegenseitige Vertrauen, an gemeinsame Interessen und Aktivitäten hätten. Männer würden hingegen mehr Wert darauf legen, wie man finanziell und persönlich aufgestellt sei. Diese unterschiedlichen Erwartungshaltungen seien ein Grund dafür, dass es weniger Freundschaften zwischen Männern und Frauen geben würde.
Zahlen zu Freundschaften zwischen Männern und Frauen:
- In einer vom IFD Alllensbach in Deutschland durchgeführten Umfrage zu besten Freundschaften mit Personen des anderen Geschlechts, gaben rund 34 Prozent der Befragten an, schon einmal einen besten Freund des anderen Geschlechts gehabt zu haben.
- 29 Prozent der Befragten derselben Studie hielten eine enge Freundschaft zwischen heterosexuellen Frauen und Männern auch auf Dauer für möglich, 52 Prozent für unmöglich.
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