Mein Haus, mein Auto, meine Yacht – was gab es früher nicht für tolle Statussymbole. Doch das hat sich verändert. Anstelle von mehr Geld wünschen sich die meisten heutzutage lieber mehr Freizeit.
Kürzere Arbeitszeiten und dafür weniger Geld – ein Modell, das für immer mehr Arbeitnehmer attraktiv ist. Einer neuen Verdi-Umfrage zufolge würden 57 Prozent der Befragten mehr Freizeit einer Gehaltserhöhung vorziehen. Für Sozialpsychologin Janina Steinmetz ist das keine Überraschung. Während die Großstädte wuchern, sterben die Dörfer aus. Die Urbanisierung verändert unser Leben, sagt die Sozialpsychologin.
"In Städten braucht man kein teures schickes Auto, weil mit dem kommt man sowieso nicht durch den Verkehr. Man hat auch keine große Wohnung, in die man teure Sachen stellen kann."
Statussymbole verändern sich
Die äußeren Umstände verändern unsere Einstellung: "Früher musste eher das teure Motorrad als Statussymbol herhalten", sagt die Sozialpsychologin. Heute gehe es darum, Erfahrungen zu machen, die mit anderen geteilt werden können: Urlaube, Konzerte, schick Essen gehen.
"Wenn ich heutzutage sage, ich habe mir eine neue Tasche gekauft und zeige die allen, dann wird das eher als angeben empfunden."
Der moderne Stadtmensch belohne sich für die harte Arbeit lieber mit immateriellen Dingen. Anstatt teure Luxusgüter zu kaufen, entspannen wir lieber im Spa oder bei der Massage. Auch in Zukunft werde sich an diesem Trend nicht viel ändern, davon ist Steinmetz überzeugt. Zeit zu haben sei der wahre Luxus, meint sie.
"So lange wir so gesättigt sind und so viel Materielles haben, bleibt es weiterhin die Zeit, die uns wichtig ist."
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