Kilian Schönberger fotografiert mystische Landschaften. Er sagt über sich: Ich bin ein großer Nebel-Fan. Weiß hat es ihm mehr angetan als die Farben Gelb, Rot oder Blau. Denn Kilian ist farbenfehlsichtig.
Kilian Schönberger erklärt seine Farbenfehlsichtigkeit mit einem Vergleich: "Auf dem Teller liegt eine Zitronenscheibe. Und du denkst auch: Es ist eine Zitronenscheibe. Dann beißt du rein. Aber es schmeckt gleichzeitig nach Erdbeere und Zitrone." So ungefähr müsse man sich seine Farbwahrnehmung vorstellen. Die Grenzen zwischen den Farben würden etwas verlaufen. Er könne die Farben zwar sehen, sagt er, aber eben nicht ganz eindeutig zuordnen. Ein Baumstamm könne dann halt schon mal grün sein – oder vielleicht doch eher braun.
"Du hast eine Ahnung, welche Farbe etwas haben sollte – aber du kannst es nicht mit Bestimmtheit sagen."
Besonders die deutschen Landschaften haben es Kilian angetan. Als zum Beispiel Anfang Mai rund um Köln Schnee fällt, ist Kilian sofort mit der Kamera unterwegs. "Das passiert ja nicht so häufig", sagt er. Ansonsten treibt er sich gerne in Wäldern oder an verwunschenen Orten rum – vom Bayerischen Wald über die Eifel und den Harz bis hin zur Küste. Die etwas unbekannteren Orte in Deutschland reizen ihn dabei genauso, wie die bekannten Alpen-Panoramen. Hauptsache, es ist romantisch.
"Jeder Ort hat es verdient, fotografiert zu werden."
Um besondere Schnee- oder Nebel-Bilder zu schießen, muss er häufig früh raus. Nur dann hat er die Landschaft für sich: "Wenn ich unterwegs bin, dann sind meistens nur Wildschweine unterwegs."
In Eine Stunde Talk erzählt Kilian Schönberger, wie er diese besonderen Orte findet, was ein gutes Bild für ihn ausmacht und warum sein Handicap gar keines ist.
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