Lautlos und unsichtbar schlagen sie zu, klauen unsere Passwörter und rauben uns aus. Kriminellen Angriffen aus dem Netz fühlen wir uns nur ausgeliefert. In Zukunft sollen Spezialisten Cyberkriminelle überführen und Abwehrmechanismen entwickeln.

So schnell wie sich digital Neuerungen durchsetzen, so schnell verändern Kriminelle ihre Netzstrategien, um ans schnelle Geld zu kommen. Das machen sie nicht nur mit dem Ausspähen von Passwörtern, sondern auch von Firmengeheimnissen. Um den Cyberkriminellen auf die Spur zu kommen, bildet die Hochschule Wismar Spezialisten aus.

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In dem interdisziplinären Fernstudium Forensic Engineering lernen die Studenten Cyberkriminelle zu überführen. Bei der forensischen Analyse decken sie Datenspuren der Täter auf und ermitteln die Tatbeteiligten. Ergänzt wird ihr IT-Know-how mit kriminalistischen und ethischen Fragestellungen. Außer dem Aufdecken von Verbrechen sollen die Absolventen auch Strategien zur Abwehr von Cyberkriminalität entwickeln.

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Die Studenten des Forensic Engineering bringen ganz unterschiedliche Voraussetzungen mit. Dirk Zimmermann beispielsweise ist Elektrotechniker und Informatiker und will sich als Forensischer Ingenieur weiterbilden. Er demonstriert wie ein manipulierter USB-Stick die Kontrolle über einen Rechner übernimmt, Daten sammelt und diese über die Internetverbindung auf einen Server hochlädt.

Gefragte Experten

Die Studenten lernen, wie sie die Täter über Datenbankrecherchen auf die Spur kommen und wie sie aus den Ergebnissen Täterprofile erstellen können. Wie ein Täterprofil erstellt wird, weiß Petra Werner. Sie ist Expertin für Rechtsextremismus beim Landeskriminalamt in Rampe bei Schwerin. Aber wie Cyberkriminalität funktioniert und wie sie Geschädigten helfen kann, davon hatte sie keine Ahnung. Mit dem technischen Wissen, dass Petra Werner in dem Studiengang erwirbt, kann sie auch gegen Rechtsextremismus im Netz ermitteln.

"Der Forensische Ingenieur muss in der Lage sein, große Datenbanken zu durchsuchen und gleichzeitig sucht er Audiodaten und Bilddaten, die dazu passen. All diese Daten werden im Zusammenhang analysiert und ergeben ein Täterprofil."
Antje Raab-Düsterhöft, Expertin für Multimediasysteme / Datenbanken

Bislang wird Forensic Engineering an der Hochschule in Wismar als Bachelor angeboten, bald soll auch ein Masterstudiengang folgen.

Mehr im Netz über Cybercrime:

Shownotes
Studiengang Forensic Engineering
Cyberkriminellen auf der Spur
vom 26. Mai 2015
Moderator: 
Till Opitz
Autor: 
Jan Farclas