Im Sommer 2013 kam es in Bayern an Donau und Isar zu Hochwasser. In Deggendorf standen Häuser wochenlang unter Wasser. Reiner Fleischmann hat Menschen betreut, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben.
Drei Wochen lang durften und konnten viele Bewohner von Deggendorf ihre Häuser nicht betreten. Die Flut ging einfach nicht vorüber. Die Betroffenen konnten einfach nichts tun, außer abzuwarten. Reiner Fleischmann ist Diakon in der Diözese Regensburg und die hat die Flutopfer seelsorgerisch betreut. Am schlimmsten sei für die Menschen die eigene Hilflosigkeit gewesen, erzählt er im Interview bei DRadio Wissen.
Der Verlust der Dinge
Die Angst sei erst viel später gekommen: "Als die Leute zum ersten Mal ihre Häuser wieder betreten haben und feststellen mussten, dass nichts mehr zu retten war, kam die Angst."
"Die Menschen fühlten sich ihrer Identität beraubt."
Beim ersten Betreten der Häuser nach der Flut sei immer ein Seelsorger bei den Menschen gewesen, erzählt Reiner Fleischmann. Rund 180 Seelsorger seien im Schichtdienst im Einsatz gewesen und sie sind es bis heute. Noch ein Jahr lang, werden die Flutopfer nachbetreut.