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Die Künstler und Aktivisten des Peng Collective aus Berlin rufen mit ihrer neuen Kampagne zur Fluchthilfe auf. Am Freitag soll Fluchthelfern das "Europäische Verdienstkreuz" verliehen werden. Außerdem werden Spenden für einen Rechtshilfefonds für Fluchthelfer gesammelt. Ganz legal ist das alles nicht.

Die Polit-Aktivisten haben sich in der Vergangenheit mit Google, Astro TV oder dem Ölkonzern Shell angelegt. Mit der Flüchtlingsthematik widmen sie sich in ihrer neuesten Kampagne jetzt einem hochaktuellen - und hochbrisanten - Problem unserer Zeit. Und wollen offensiv zur Diskussion darüber anregen.

"Ich habe schon einem Flüchtling über die Grenze geholfen. So ist die Aktion auch entstanden."

Ziviler Ungehorsam

In einem Video, das seit gestern im Netz steht, sieht man ein Paar, das mit dem Auto über die Grenze von Italien nach Österreich fährt. Soweit ist das erst mal nichts Besonderes. Die beiden sind aber nicht allein im Wagen: Auf dem Rücksitz sitzt ein Flüchtling. Nach geltendem Recht darf er die Grenze eigentlich nicht überschreiten. Das Paar nimmt ihn trotzdem mit.

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Rechtlich heikel

Durch die Verordnung "Dublin III" hätten sich die reichen Industriestaaten gegen die Flüchtlinge abgeschottet, sagt Max. Am Freitag will das Peng Collective das "europäische Verdienstkreuz" an Fluchthelfer verleihen. Der Hintergrund: DDR-Fluchthelfer sind häufig mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

"Fluchthilfe hat in Deutschland eine lange Tradition - angefangen von der NS-Zeit bis zur DDR."
Max Thalbach (Name geändert)

Wie auch immer: Schleuserei ist strafbar. Per Crowdfunding sammelt das Kollektiv deshalb Spenden, um einen Rechtshilfefonds für Fluchthelfer aufzubauen. Rund 12.500 € sind laut der Kampagnen-Website bisher zusammengekommen (Stand: 4.8.2015).

"Ich bin guter Dinge, dass solche Urteile von den Geschichtsbüchern und nicht von Gerichten gesprochen werden."
Max Thalbach (Name geändert)
Shownotes
Fluchthilfe-Kampagne des Peng Collective
Grenzen überschreiten
vom 04. August 2015
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Max Thalbach (Name geändert), Peng Collective