• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Fliegen nerven. Aber muss man sie deswegen gleich mit der Fliegenklatsche zermatschen? Nein, denn es gibt schließlich auch tierfreundliche Alternativen.

Schon eine einsame, um die Deckenleuchte summende Fliege kann ziemlich nerven, zwei oder drei sind erst recht. Alles was darüber liegt, kann – nicht nur bei empfindlichen Menschen – für Ekel sorgen. Der Gedanke liegt nahe, dass sie gerade noch auf einem Hundehaufen saßen, bevor sie auf dem Marmeladenbrot gelandet sind. Bäh. Die Jagd mit der Fliegenklatsche beginnt.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Seit 65 Jahren hetzen wir Fliegen mit der Klatsche hinterher und versuchen, sie auf dem Tisch oder an der Wand zu zermatschen. 1953 wurde die Erfindung "Fliegenklatsche" mit der Nummer CH 324403A beim Patentamt in München angemeldet. Seitdem wurde das Kernprinzip kontinuierlich weiter entwickelt, bis hin zur elektrischen Klatsche, die das Insekt mit einem Stromschlag wegbrutzelt.

Das Tier ist tot. Wir haben unsere Ruhe. Aber muss das Töten inklusive Blutspratzer an der Scheibe überhaupt sein?

Fliegen gar nicht erst reinlassen

Noch viel besser wäre es, wenn die Fliegen überhaupt nicht zu uns in die Bude kommen. Letztlich suchen die Tiere auch nur etwas zum Futtern, sie suchen Eiweiß, Zucker, Marmelade. "Im Sommer sollte man Lebensmittel abdecken, den Tisch schnell wieder abräumen, Krümel und Essensreste wegwischen", erklärt Silvia Bender, Expertin für Biodiversität beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Beim Lüften solltet ihr darauf achten, die Fenster zu öffnen, die nicht in der prallen Sonne liegen. Fliegen lieben Wärme und summen dort besonders gerne in die Wohnung rein. Nicht schön, aber hilfreich sind da natürlich auch Fliegengitter.

Öle vertreiben Fliegen

Wenn die Fliegen schon da sind,  können wir sie immer noch loswerden - ohne gleich zu rabiaten Mitteln zu greifen. "Um Fliegen zu vertreiben, helfen ätherische Öle", sagt Silvia Bender. "Besonders geeignet sind Lavendel oder Pfefferminz, entweder in einer Duftlampe oder in einem getränkten Stofflappen." Natürlich könnt ihr auf dem Balkon auch einfach Lavendel pflanzen.

"Es ist besser, Fliegen lebend zu fangen und man muss dann versuchen, sie möglichst weit vom Haus entfernt auszusetzen."
Silvia Bender, Leiterin der Abteilung Biodiversität beim BUND

Wenn das nicht funktioniert, könnt ihr Fliegen auch einfangen. Es gibt Fallen, die die kleinen Insekten am Leben lassen. Die könnt ihr kaufen oder auch selbst basteln. Smarticular hat da ein paar Tipps für euch.

"Fliegen sind eine Art Gesundheitspolizei: Indem sie Kot und Kompost zersetzen, nehmen sie Bakterien und Viren den Lebensraum."
Silvia Bender, Leiterin der Abteilung Biodiversität beim BUND

Auch wenn sie Störenfriede sind: Fliegen haben einen Nutzen. Zum einen werden sie liebend gerne von anderen Tieren gefressen, sind also ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Zum anderen zersetzen Fliegenlarven altes, organisches Material, wie altes Obst, gammliges Gemüse oder auch Exkremente und machen daraus Humus, sagt Silvia Bender. "Das ist für uns wichtig, um fruchtbaren Boden für Landwirtschaft und Lebensmittelanbau zu haben."


Mehr zum Thema:

Shownotes
Fliegenklatschen
Lasst die Fliege leben!
vom 25. Juli 2018
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartnerin: 
Silvia Bender, Leiterin der Abteilung Biodiversität beim BUND