Auf Facebook hat sich eine Gruppe von Menschen organisiert, die mit ihren Privatautos Flüchtlinge in Budapest abholen und nach Wien bringen möchten. Rechtlich gesehen ist das heikel. Trotzdem wollen viele helfen.
Lizzy Sabo* ist ziemlich aufgeregt. Sie ist eine der Organisatorinnen der Aktion "Konvoi Budapest Wien - Schienenersatzverkehr für Flüchtlinge". Denn das, was sie und inzwischen 1.900 weitere Teilnehmer der Aktion planen, könnte sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Sie wollen Flüchtlingen bei der illegalen Einreise nach Österreich helfen.
"Wir ersuchen die politisch Verantwortlichen uns nicht dabei zu behindern, das zu tun, was alle vernünftig denkenden Menschen jetzt tun sollten: Nichts unversucht zu lassen, Leben zu retten!"
Nicht nur in Österreich droht den Teilnehmern Gefängnis. Auch in Ungarn könnten sie für ihre Aktion verhaftet werden. Aber Lizzy Sabo* ist sich ihrer Sache sicher. Es gibt eine Rechtsschutzhotline und auch rechtliche Beratung vor Ort. Alles organisiert. Und die Teilnehmer trägt ein gemeinsamer Gedanke:
"Wir haben gemeinsam beschlossen, dass das, was uns droht, kein Vergleich ist zu dem, was diese Menschen durchgemacht haben."
Nicht nur Zustimmung
Weil die Veranstaltung öffentlich ist, haben inzwischen Gegner der Aktion versucht, die Organisatoren einzuschüchtern. Vor allem aus dem rechten Lager wird den Aktivisten gedroht. Aber davon will sich Lizzy Sabo* nicht beeindrucken lassen.
Wenn alles gut geht, dann werden die Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien zunächst mal versorgt. Die Caritas und viele freiwillige Helfer haben sich dazu bereit erklärt. Danach können sich die Flüchtlinge entweder in Österreich melden oder in ein anderes Land weiterreisen. Das möchten die Aktivisten den Menschen selber überlassen.
*Der Name Lizzy Sabo ist ein Pseudonym