Geldanlage gilt als sinnvoll. Doch wo fangen wir an, wenn wir keine Börsen-Geeks sind? Bitcoin, ETFs oder doch der klassische Bausparvertrag? Hier sind die Dos und Don’ts des Geldanlegens im Allgemein und vor allem im Hinblick auf 2025.
Weltpolitisch und nachrichtlich hatte es 2024 in sich: Krisen, Kriege, Klimakatastrophen. Obwohl der Aktienmarkt für gewöhnlich empfindlich aufs Weltgeschehen reagiert, scheint ihn dieses Jahr kaum etwas ausgemacht zu haben.
Im Gegenteil, sagt Wirtschaftsjournalist Nicolas Lieven: "Für die Aktienmärkte war es ein gutes Jahr. Regelrecht gerockt haben es die Magnificent Seven, also die Unternehmen Microsoft, Apple, Tesla, Alphabet, Nvidia und Amazon."
Aktien sind nicht fürs schnelle Geldmachen da
Angesichts dessen stellt sich für den Wirtschaftsjournalisten überhaupt nicht die Frage, ob man Geld in Aktien oder doch auf einem Sparbuch anlegen sollte, geschweige denn im berüchtigten Sparstrumpf oder zu Hause unterm Kopfkissen.
Denn im Vergleich zu den Gewinnen auf dem Aktienmarkt erhalte man hier wenig bis so gut wie gar nichts mehr. Wer jetzt also investieren will, hat womöglich viele Fragen. Nicolas Lieven beantwortet die Basic-Fragen zum Geldanlegen.
Mitziehen und schnell auf Tesla, Bitcoin oder Nvidia setzen?
Alles auf eine Karte – oder ein Unternehmen – setzen, das kann in die Hose gehen, so Nicolas Lieven. Er macht es an einem Beispiel deutlich: Nachdem Donald Trump die US-Wahl gewonnen hatte, ging der Bitcoin durch die Decke. Der Grund: Trump gilt als großer Bitcoin-Befürworter. Doch Nicolas Lieven schränkt ein: Er ist es noch. "Wenn Trump von heute auf morgen sagt 'Bitcoin finde ich doch doof ', wird der Kurs einbrechen." Die Folgen: Geldverlust.
"Ganz viele sagen jedes Jahr: auf Nvidia setzen. Ich sage: nicht auf Einzelwerte setzen. Das kann richtig nach hinten losgehen."
Grundsätzlich rät der Wirtschafsjournalist, sich breitaufzustellen. Das heißt, nicht nur auf ein Unternehmen, eine Technologie oder auf grüne Energie zu setzen, sondern ETFs zu wählen, die breit streuen.
Trading-App oder Sparplan?
Wer sich die Zeit nehmen will, Aktienkurse händisch zu verfolgen, kann Trading Apps nutzen, allen anderen rät der Wirtschaftsjournalist zu einem Sparplan, bei dem monatlich ein bestimmter Betrag – 50, 100 Euro oder wie viel halt geht – einbezahlt wird.
Der Vorteil daran ist, erklärt Nicolas Lieven: "Wenn der Kurs nach oben geht, profitiert man davon. Wenn der Kurs runter geht, kaufst du billiger nach und freust dich drüber." Am Ende macht man so über die Jahre einen ganz guten Schnitt, sagte er.
Gold, Bitcoin, Kaffee als lukrative Alternativen?
"Gold und Silber sind 2024 gut gelaufen", sagt Nicolas Lieven. Der Bitcoin hat sich verdoppelt, und der Preis von Kakao ist sehr gestiegen. "Das war die Top-Anlage im laufenden Jahr, Kaffee genauso." Dennoch betont der Journalist hier erneut: Auf den Zug aufspringen, ja, aber nur auf ein Produkt setzen, das kann nach hinten losgehen.
Was ist mit dem guten alten Bausparvertrag oder dem Sparkonto?
"Ein Bausparvertrag war nützlich, als die Bauzinsen sehr niedrig waren und Anleger diese Zinsen sicher behalten wollten", erklärt Nicolas Lieven. Doch diese Zeiten seien vorbei. Auch fürs klassische Sparkonto gilt: Hier kriegen wir nicht mal annähernd so viel raus wie bei klug gewählten ETFs.
"Anlagen an der Börse sollten wir auf lange Sicht tätigen, also acht, zehn, 15 Jahre, damit man Krisenzeiten auch mal aussitzen kann."
Gleichzeitig nennt Nicolas Lieven eine wichtige Einschränkung: Wer weiß, dass er oder sie das Geld bald braucht, um sich beispielswiese eine größere Reise oder den Führerschein zu finanzieren, sollte nicht hoffen, die benötigte Kohle so schnell über Aktien reinzukriegen. "Geldanlagen auf dem Aktienmarkt sollten auf mehrere Jahre hin gedacht werden, acht, zehn, 15 Jahre."
Das liege daran, dass Aufs und Abs bei Aktien dazugehören. Wer jedoch in zwei, drei Jahren ein bisschen Plus machen will, sollte das Geld klassisch bei einer Bank anlegen, um zumindest ein paar Zinsen abzugreifen. Einzig vom Sparstrumpf rät der Wirtschaftsjournalist ganz klar ab.