• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Es war der Medienskandal schlechthin, als 1990 herauskam: Die weltweit erfolgreiche deutsche Pop-Band Milli Vanilli hat nie einen ihrer Songs selbst gesungen. Alles Lüge, alles erfunden – von Produzent Frank Farian. Diese Woche startet der Film "Girl You Know It's True", der die Geschichte erzählt. Außerdem schauen wir in Wim Wenders "Perfect Days" und die Serien "Davos" und "Ein Fest der Liebe". Und wir gratulieren Brad Pitt zum 60. Geburtstag!

"Baby, don't forget my Number", "Girl I‘m gonna miss You" und "Blame it on the Rain" waren nicht nur Tophits in Deutschland und Europa – sie führten 1989 sogar die US-Charts an. Das machte die beiden jungen Männer Robert Pilatus aus München und Fabrice Morvan aus Paris alias Milli Vanilli zur Sensation, denn niemand hatte das je zuvor geschafft.

Produziert wurden sie von Frank Farian, der zuvor auch schon für Boney M Hits am Fließband geschrieben hatte. Was damals niemand außer einer Hand voll Eingeweihter wusste: Das ganze Projekt war eine einzige Mogelpackung.

Mogelpackung: Tanzen ja, Singen nein

Robert Pilatus und Fabrice Morvan waren zwei extrem attraktive Männer, die zudem irre gut tanzen konnten – nur Singen war überhaupt nicht ihre Stärke. Also machte Farian das, was auch schon bei Boney M geklappt hatte: Er ließ "die Hübschen auf die Bühne und die Talentierten singen". Zur Zeit von Playback als Standard bei TV-Auftritten kein Problem.

Doch dank gieriger Plattenbosse und einem Erfolgs-vernarrten Frank Farian wurden Milli Vanilli auch zu Stars in den USA, samt Grammy Award und Live-Tournee – und das gut behütete Geheimnis damit zu einer tickenden Zeitbombe. "Girl You Know it's True" erzählt die packende Story ebenso packend im Kino.

Wenders' Liebeserklärung an Tokio

Wer die Geschichte der deutschen Filmemacher-Legende Wim Wenders über die Jahre verfolgt hat, weiß vielleicht um dessen nicht ganz heimliche Liebe zu seiner zweiten Wahlheimat Tokyo. In seinem neuen Film „Perfect Days“ beschreibt er die Liebe der Japaner*innen zum Detail – dabei erzählt er seine Geschichte durchaus auch Mal anhand eines perfekten Toilettengangs in der japanischen Hauptstadt. Ein Film, so gut, dass er für Japan ins Oscar-Rennen gehen soll.

Mit "Davos" und "Ein Fest für die Liebe" haben wir außerdem noch zwei sehr unterschiedliche Serien in der ARD Mediathek unter die Lupe genommen. "Davos" spielt in den letzten Zügen des ersten Weltkriegs in der Schweiz, ein 17-Millionen-Euro-Projekt, die man der Produktion auch ansieht. Deutlich günstiger war die Impro-Serie "Ein Fest für die Liebe" von den Machern und teilweise auch mit der Besetzung von "Das Begräbnis". Dieses Mal ist Weihnachten und alles soll viel beschaulicher und friedlicher werden. Nur… wie soll das gehen?

Happy Birthday, Brad Pitt!

Natürlich möchten auch wir von "Eine Stunde Film" einem unserer liebsten Hollywood-Darlings zum runden Geburtstag gratulieren. Das machen wir, indem wir
euch was schenken: Ein paar Tipps aus seiner Filmografie, die vielleicht doch nicht jede und jeder auf dem Plan hat – und wie und wo man die zur Zeit gucken
kann. Lasst Euch überraschen!

Shownotes
"Girl You Know It's True"
Milli Vanilli: Die Wahrheit übers Lügen
vom 20. Dezember 2023
Moderation: 
Tom Westerholt