Es wird heiß und feucht bei der Fußball-WM in Brasilien. Wer hier Erfolg haben will, muss vor allem eines: ordentlich schwitzen.
Am vergangenen Wochenende war es heiß - also am besten in Schatten chillen oder im Badesee abkühlen. Aber bei dem Wetter Fußball spielen? Lieber nicht. Es sei denn, man verdient damit sein Geld: So wie die Spieler der Nationalmannschaften, die bei Temperaturen über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ab Donnerstag in Brasilien gegeneinander antreten.
Mit Mütze und Handschuhen
Wie halten die Spieler das durch? Das britische WM-Team hat sich beim Training Mütze und Handschuhe angezogen, um ordentlich ins Schwitzen zu kommen. Gar keine schlechte Idee, sagt Hanns-Christian Gunga, Arzt für Weltraummedizin und extreme Umwelten an der Charité in Berlin. Wichtig sei vor allem, mit dem schwitzigen Training mindestens 14 Tage vor dem Turnier anzufangen. Dann werde mehr Schweiß produziert und das Blutvolumen erhöht.
"Wenn Sie gut trainiert sind, können sie bis zu vier Liter schwitzen."
Hauptsache Schweiß!
Müssen wir uns jetzt Sorgen um die deutsche Nationalmannschaft machen, die erst eine Woche vor dem ersten Spiel in Brasilien eingetroffen ist? Eine Woche sei das Minimum, sagt Hanns-Christian Gunga. Zumindest wenn es sich um austrainierte Sportler handele. Grundsätzlich gelte: An Hitze können sich Menschen gewöhnen.
Große Hitze erhöht Leistungsfähigkeit
Der Vorteil der höheren Transpiration: Dem Körper werde sehr viel Wärme entzogen. Dank Training sinke auch die Schwelle, ab wann ein Mensch schwitzt, erklärt Hanns-Christian Gunga. Ein weiterer Vorteil des Trainings: Das Blutvolumen werde durch die Produktion von Proteinen erhöht. Das alles führe dazu, dass bei höheren Temperaturen die Herzfrequenz im Vergleich zu untrainierten Menschen sinke. Die Folge: Der Sportler kommt später an seine persönlichen Grenzen.
Grundsätzlich hätten Mannschaften aus wärmeren Regionen der Erde wie Afrika oder Südamerika Wettbewerbsvorteile beim Turnier in Brasilien. Allerdings könnten Mitteleuropäer hier durch gezieltes Training aufholen. Eines gelte allerdings für jeden Sportler, der viel schwitzt: Er muss viel trinken.