Drei Tage rumhängen, Konzerte gucken, dabei Bier trinken und zelten - Sommer und Festivals gehören einfach zusammen. Allerdings gehören dazu auch noch ziemliche Müllberge, die wir hinterlassen. Und das ist ein Problem.
Soll ich dieses nasse und dreckige Zelt echt noch in meinen Rucksack stopfen? Diese Frage haben sich vermutlich schon viele von uns gestellt - und das nasse Ding am Ende dann einfach stehen lassen. Hat ja auch fast nichts gekostet. Und das ist nur ein Grund, warum die Deutsche Umwelthilfe sagt: Festivals haben ein Müllproblem.
Dazu kommen Einwegbecher, Pappteller, jede Menge Plastikmüll - Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe sagt, dass es in den letzten Jahren mehr Müll geworden ist. Erstens, weil es mehr Festivals gibt und zweitens, weil auf den Veranstaltungen immer häufiger Getränke in Plastikbechern statt in Pfandbechern ausgeschenkt werden.
"Der Grund ist relativ simpel, da sagt man, ja gut, wir müssten ein Spülmobil vor Ort haben, das ist zu anstrengend, deshalb lieber Einwegbecher."
Ein Beispiel: Beim Summerjam - drei Tage am Fühlinger See in Köln - fallen nach Angaben des Veranstalters 120 Tonnen Müll an. Bei Rock am Ring sind es sogar 800 Tonnen Müll. Zum Vergleich: Das ist in etwa so viel Abfall, wie ihn 4000 Bundesbürger während eines gesamten Jahres anhäufen.
Aber es geht auch anders: Das Deichbrand-Festival in Norddeutschland hat sich jetzt zum Beispiel an einer internationalen Kampagne beteiligt, um gegen diese Einweg-Mentalität anzusteuern: Love your tent. Da stempeln Festivalbesucher ihr Zelt mit dem Logo der Kampagne und posten die Bilder in den sozialen Medien. In erster Linie geht es dabei nur darum, Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, dass jeder sein Zelt eigentliche wieder einpacken und mit nach Hause nehmen sollte.
Alles in einen Sack - auch keine gute Idee
Bei manchen Festivals gibt es Geld zurück für volle Mülltüten, die die Besucher am Ende abgeben. Thomas Fischer von der Umwelthilfe findet die Idee nicht so gut: "Da landet dann alles drin. Das ist dann faktisch Restmüll, der nicht sortiert wird, der so in die Verbrennungsanlage gefahren wird." Fischer sagt, dass dann wertvolle Rohstoffe eben nicht recycled werden und verloren gehen.
Im Idealfall müssten sich Festivalbesucher und die Organisatoren darum kümmern, dass Müll von vorneherein vermieden wird. Und das könnte manchmal so super-einfach sein, findet Thomas Fischer: "Indem man die Wurst im Brot rausgibt, und nicht jedes Mal mit Plastikbesteck und nen beschichteten Einwegteller dazugibt, das sind Dinge, die schon zu deutlich weniger Abfall führen." Klingt einfach, aber in der Praxis sind solche banalen Ideen derzeit etwas aus dem Blickfeld geraten.