Manche Themen bleiben in der eigenen Filterblase hängen. Der Verein "Die Feministen" möchte das ändern und sucht aktiv den Austausch mit Männern, um mit ihnen über Gleichberechtigung zu reden.
"FeminisTTisch". So heißt der Stammtisch des Vereins "Die Feministen" aus der Schweiz. Der feministische Verein möchte gezielt Männer ansprechen, die sich bisher eingeschränkt mit Themen wie gesellschaftlichen Rollenbildern, Männlichkeit oder der Gleichstellung aller Geschlechter und Geschlechtsidentitäten auseinandergesetzt haben.
Es geht um Information und Aufklärung, der Verein will Raum für Diskussion schaffen, erklärt Sasha Rosenstein. Er hat "Die Feministen" im Sommer 2018 zusammen mit einem Freund gegründet.
"Wir versuchen, die zu erreichen, die bis jetzt nicht erreicht wurden und ihren Teil nicht dazu beigetragen haben."
Ihre Stammtische gibt es mittlerweile in Zürich, Bern und Basel. Das Interesse ist auf jeden Fall da, sagt er, auch wenn sich aktuell vor allem viele Menschen aus ihrem links-feministischen Umfeld engagieren. Auf lange Sicht gehe es aber eben darum, den Kreis auszuweiten beziehungsweise aufzubrechen.
Das wollen sie zum Beispiel mit Veranstaltungen zu Themen wie kritische Männlichkeit oder Sexismus am Arbeitsplatz schaffen. Auch Filme zeigen sie, die sie im Anschluss zusammen mit Expertinnen und Experten besprechen. Eine weitere Idee ist es, in Zukunft auch Workshops zu feministischen Themen in Fußballvereine zu bringen, erzählt Sasha. Das Ziel bei all dem ist immer: offener Austausch.
Aufklärung jenseits der Filterblase
"Wenn die Leute dann selbst anfangen, sich damit auseinanderzusetzen, sind das unglaublich schöne Situationen", erzählt er. Solche Momente hat Sasha seit der Vereinsgründung schon oft erlebt – zum Beispiel in seinem Freundeskreis. Vier seiner Freunde sind mittlerweile auch im Verein aktiv, nachdem sie Sashas Idee anfangs noch eher belächelt haben. Heute bezeichnen sie sich alle öffentlich als Feministen, sagt Sasha.
Immer sich selbst reflektieren
Was sie gemeinsam haben, ist der stetige Lernprozess und die konstante Auseinandersetzung mit der eigenen Männlichkeit. Als Experte für Feminismus würde sich Sasha sich aber nicht bezeichnen.
"Man muss seine eigenen Privilegien gezwungenermaßen hinterfragen."
Mit ihrer Arbeit möchten sie vor allem auch eines erreichen, sagt Sasha: Andere feministische Kollektive unterstützen und deren Sichtbarkeit fördern.